Wieder ein sehr schwer zu rezensierendes Buch, bei dem es nicht einfach ist sich eine Meinung zu bilden.
Fangen wir bei der Thematik an: Ich fand das Thema richtig klasse – alles was mit Kochen zu tun hat interessiert mich sehr. Dazu kommt, das Krimis im Großen und Ganzen auch zu meinen bevorzugten Genre’s gehören. Sie müssen nicht unbedingt blutrünstig sein, so dass mein Kopfkino Amok läuft. Sondern sie müssen spannend erzählt sein, mich fesseln und auf jeder Seite die ich lese auch zum Weiterlesen animieren.
Der Autor Friedhelm Wessel kann sehr ausführlich, detailreich schreiben – das hat er in dem Buch deutlich bewiesen. Lebendig und spannend jedoch nur bedingt. Dadurch, dass die Geschichte einmal aus Sicht des Ermittlerteams und aus der Sicht der „Mafia“ – der Täter – beschrieben wird, finden viele Perspektivwechsel statt. Verbunden mit der gewählten Konstruktion der verschiedenen Handlungsstränge, die teilweise ineinander übergehen war es für mich schwer, wirklich dran zu bleiben und der Geschichte in allen Facetten und Details zu folgen und auch die Handlungen nachzuvollziehen.
Mit den Protagonisten bin ich, auch wenn sie sehr detailliert charakterisiert wurden, nicht wirklich warm geworden. Ich mag es, wenn ich zu den handelnden Personen eine „Beziehung“ aufbauen kann. Das war hier leider gar nicht der Fall. Hier fehlte mir das gewissen etwas.
Die Story an sich begann träge, entwickelte sich dann langsam aber hatte dann doch wieder Längen, die nicht hätten sein müssen. Dafür erfolgte die Auflösung zu schnell und für mich nicht wirklich schlüssig wie die Lösung präsentiert wurde.
Ein Wort noch zur Gestaltung des Buches: Es gibt Bücher, die haben viel zu wenige Absätze, arten fast in einer Art Fließtext aus. Hier war es mir fast zu viel des Guten, es gab viel zu viele Absätze. Dadurch wurde die Story auch teilweise an Stellen pausiert, wo es nicht passte, wurde damit auseinandergerissen.