An einem Wochenende im Mai hatte unsere Florentine ihre beste Freundin zu Besuch und die wünschte sich einen Ausflug in ein Bergwerk. Anscheinend hatte Florentine von unseren (mittlerweile mehrfachen) Ausflügen in die verschiedenen Bergwerke erzählt.
Also schauten wir uns in der näheren Umgebung um, wo es ein interessantes Bergwerk gibt.
Unsere Wahl fiel schließlich auf das nur 30 km entfernte Besucherbergwerk in Bad Gottleuba-Berggießhübel, den „Marie Louise-Stolln“. Wir hatten die Wahl zwischen einer „normalen“ Führung und einer speziellen Kinderführung. Da wir insgesamt 3 Kinder dabeihaben würden, fiel die Wahl nicht wirklich schwer und ich buchte vorab online unsere Tickets.
Etwa 20 Minuten vor Beginn der Führung waren wir am Besucherbergwerk und hatten so vorab die Gelegenheit, das Außengelände mit der Bergbautechnik und der Grubenbahn zu erkunden. Anschließend suchten wir uns unsere Helme aus. Markus und ich hatten, typisch Eltern, trotz warmen Temperaturen zwar an Jacken für die Kinder gedacht, uns selbst aber vergessen. Das merkten die netten Damen im Shop und boten uns Fleecejacken an, die sie extra für „vergessliche“ Gäste bereithielten. Dafür von uns ein „Daumen hoch“.
Und ja – bei einer durchschnittlichen Temperatur untertage von 8 bis 10° Grad ist das tatsächlich angebracht. Genau wie festes Schuhwerk übrigens – das der ein oder andere bei der Führung nicht beherzigt hatte.
Mit ein wenig Verzögerung ging es dann endlich mit einer kurzen Einweisung los. Unser Mann unter Tage war ein sehr sympathischer älterer Herr, der sich im Laufe der nächsten fast 90 Minuten mit ganz viel Geduld sehr viel Zeit für seine kleinen Gäste und deren neugierigen Fragen nahm.
Die gesamte Führung war sehr kindgerecht aufgebaut – ab und an ließ er mal „Fakten und Zahlen“ für die Großen einfließen, ansonsten bezog er sich ausschließlich auf die Kinder. Unsere drei erlebten untertage eine, wie sie selbst sagen spannende und megacoole Führung. Sie erfuhren interessantes über die Arbeit und das Leben der Bergleute, liefen durch enge Gänge und wurden auf Besonderheiten aufmerksam gemacht. Nach etwa einer Dreiviertelstunde waren wir im Mutter-Gottes-Lager am unterirdischen See angekommen, wo die Kinder eine Überraschung erwartete. Hier bekam jedes Kind ein Röhrchen in die Hand gedrückt und konnte im Sand Edelstein-Schätze aussieben. Diese durften die Kinder dann als Souvenir mit nach Hause nehmen. Hier an dieser Stelle drückte unser Bergmann das erste und einzige Mal auf Zeit und achtete akribisch darauf, dass nur die Kinder siebten und die Edelsteine nur in das Röhrchen gefüllt wurde. Ich glaube, das war auch notwendig, ansonsten hätten die Eltern mitgemacht und es wären weitaus mehr Edelsteine auch in den Taschen verschwunden, als so schon.
Anschließend ging es weiter in das Haberlandlager zu den Lüftungsschächten, wo mal kurz das Licht gelöscht wurde und wir sehen (oder eben auch nicht) was der Bergmann ohne seine Lampe sehen würde. Da durften dann die mitgebrachten Taschenlampen angeschaltet werden.
Und mit dem Gang wieder nach draußen endete eine sehr schöne Führung, die sich für uns, aber hauptsächlich für die Kinder gelohnt hatte.
Natürlich musste der integrierte Souvenirshop auch noch begutachtet werden – hier gab es fast ausschließlich sehr stimmige und ausgesuchte Souvenirs zum Thema Bergbau und Edelsteine.
Dieser Ausflug ins Bergwerk ist für uns auf jeden Fall ein Tipp – unbedingt nachmachen, wenn man sich für Bergbau und die Arbeit der Bergleute interessiert.
Und noch ein weiterer Tipp: etwa 300 Meter entfernt vom Besucherbergwerk gibt es das Eiscafe Müller, das mit leckeren Eisbechern zu vernünftigen Preisen und einem kleinen Spielplatz zusätzlich für schöne Erinnerungen sorgt.