Martina Gercke, die Liebesroman-Autorin mit Herz ist die dritte Autorin, die ich vor der LoveLetter-Convention in Berlin zum Interview gebeten habe. Ich muss sagen, ich freue mich wahrscheinlich am meisten auf sie, darauf, sie kennenzulernen und mit ihr zu plaudern. Vielleicht bei einer Tasse Kaffee – denn die Sucht nach dem leckeren Gebräu vereint uns beide 🙂
Katja: Liebe Martina, vielen Dank das Du dir die Zeit nimmst, vor der LoveLetter-Convention meine neugierigen Fragen zu beantworten. Fangen wir doch ganz einfach an: Stell dich am besten erst einmal vor.
Martina: Hallo liebe Leserinnen, ich bin von Sternzeichen Jungfrau, glückliche Mutter von zwei fabelhaften Kindern, verheiratet mit dem weltbesten Mann, begeisterte Surferin und lebe zusammen mit meiner Familie in der schönsten Stadt Deutschlands – Hamburg. Ich liebe es mir Geschichten auszudenken und bin überglücklich, dass ich diese Leidenschaft zum Beruf machen konnte.
Katja: Welche 3 Eigenschaften beschreiben Dich am besten?
Martina: Freude am Leben, Optimismus und Lebhaftigkeit
Katja: Du bist ja für mich quasi eine „Neuentdeckung“ als Autorin und ich kenne weder Dich noch Deine Bücher. Kannst Du mich neugierig machen? Warum sollte man unbedingt ein Buch von Dir lesen und mit welchem Deiner Bücher sollte ich unbedingt anfangen?
Martina: Meine Bücher sind sozusagen Kino für den Kopf. Wenn man gerne in schöne Landschaften abtaucht und romantische und zum Teil auch humorvolle Liebesgeschichten mag, dann ist man bei mir genau richtig. Ich liebe es Geschichten zu erzählen in denen man sich wohlfühlen kann und die auch so im echten Leben möglich wären. Dazu gehört für mich ein Happy End, sodass ich das Buch mit einem guten Gefühl im Bauch und einem zufriedenen Seufzer zuschlagen kann. (Was es im wahren Leben leider nicht immer gibt!)
Katja: Welche kreativen aber auch welche charakterlichen Eigenschaften braucht ein Autor unbedingt?
Martina: Ich glaube eine ganz wichtige Sache ist das Durchhaltevermögen. Ein Buch zu schreiben, macht sehr viel Spaß, aber es ist auch harte Arbeit. Man muss eine gewisse Eigenmotivation aufbringen, sich täglich an den Schreibtisch zu setzen und ganz für sich zu arbeiten. Wenn du es selbst nicht machst, wird es keiner für dich tun. Fantasie ist eine Grundvoraussetzung und ein gewisses Einfühlvermögen, denn schließlich musst du dich als Autor in deine Figuren hineindenken können, damit ihre Handlungen für den Leser nachvollziehbar sind.
Katja: Wie bereitest Du Dich auf das Schreiben vor? Gibt es im Vorfeld bestimmte Rituale oder ist es ein Job wie jeder andere auch und Du schreibst einfach drauf los?
Martina: Einziges Ritual sind eine Tasse Kaffee und ein Stück Schokolade neben meinem Platz und dann kann es losgehen. Ich schreibe überall und brauche sonst nichts, außer meinem Laptop. Ich habe festgestellt, dass mich Musik beim Schreiben stört und auch die Sache mit dem Glas Rotwein dazu, funktioniert bei mir nicht. Da schreibe ich sonst nur Unsinn.
Katja: Wenn Du Dir aus Deinen männlichen Hauptfiguren einen Traummann „basteln“ könntest, wie würde dieser ausschauen und welche Eigenschaften hätte er?
Martina: Also, ich mochte die Figur des Finnlay aus „Liebe auf Reisen“ sehr gerne. Diese Mischung aus Beschützer, Macho und verletzlichem Mann gefällt mir. Meinen persönlichen Traummann habe ich bereits vor 28 Jahren in meinem Ehemann Kay gefunden. Er ist alles, was ich mir jemals gewünscht habe – mehr geht einfach nicht.
Katja: Wie begegnest Du kreativlosen Phasen? Hast Du ein „Geheimrezept“? Was kann man tun, wenn die Kreativität einen im Stich lässt?
Martina: Ich hatte bisher das Glück, dass ich noch keine kreativlose Phase hatte. Ich habe noch so viele Ideen, dass ich mir darüber Gott sei Dank keine Gedanken machen brauche. Sollten mir mal nichts einfallen, dann gehe ich in die Küche und trinke eine Tasse Kaffee mit meinem Mann. Danach läuft es meist wieder.
Katja: Auf Deiner Homepage gestehst Du, dass du deine Bücher im Zwei-Finger-System schreibst und das du daran gern etwas ändern willst. Hast du mittlerweile mehr Übung?
Martina: Leider hat sich dieser Zustand unwesentlich verbessert. Mittlerweile bin ich bei vier Finger angekommen, aber ich bin gerade dabei und übe mich im Zehnfinger tippen, dank eines Onlinekurses. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich es dieses Jahr noch schaffe.
Katja: Du schreibst am liebsten in einem Cafe, um alle störenden Einflüsse auszuschalten. Trinkst du da automatisch viel Kaffee? Ich kann mir auch vorstellen, dass man da auch viel Kuchen / Torten isst J Wie kannst du da widerstehen?
Martina: Mein Kaffee Konsum ist definitiv viel zu hoch und würde mein Mann mir nicht ab und zu ein Glas Wasser bringen, ich würde es vergessen. In dem Café, in dem ich schreibe, gibt es zum Glück kaum Kuchen, sondern mehr deftige Sachen. Außerdem bin ich viel zu sehr beschäftigt, um nebenher zu essen. Was mein Essen anbelangt bin ich sowieso relativ diszipliniert. Einzige Ausnahme ist Schokolade, da werde ich schwach.
Katja: Du bist sehr sportlich – betreibst unter anderem Spinning, Tae Bo, Langhanteltraining und Yoga, gehst Windsurfen oder segelst mit dem Katamaran. Warst du schon immer so sportlich oder hat sich das mit der Zeit entwickelt? Wo nimmst du die Disziplin dazu her – so neben dem Schreiben und der Familie?
Martina: Ich habe schon immer viel Sport getrieben. In der Schule hatte ich Sport Leistungskurs und habe später Sport an der Hochschule auf Lehramt studiert.
Sport gehört zu meinem Leben, wie das Schreiben. Wenn man den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, wie ich, ist der Sport ein schöner Ausgleich und hilft mir den Kopf frei zu bekommen. Außerdem kann ich anschließend ein gutes Essen mit meinem Mann ohne schlechtes Gewissen genießen.
Meine ganze Familie ist sehr sportlich und es kann durchaus vorkommen, das wir uns zum Joggen um die Alster treffen.
Katja: Du bezeichnest Hamburg als Deine Lieblingsstadt. Was gefällt Dir so an Hamburg?
Martina: Ich hatte schon immer eine Affinität zum Wasser. Die Elbe liegt quasi zu Hamburgs Füßen und die Alster ist das Herz. Man kann mit dem Alsterdampfer oder mit dem Ruderboot durch die unzähligen Kanäle fahren und den herrlichen Ausblick auf die Villen dort genießen. Das ist schon ziemlich einmalig.
Ich liebe die Innenstadt und die vielen alten Häuser mit ihren prächtigen Fassaden und die unterschiedlichen Stadteile, die alle ihren Reiz haben.
Ich mag das Hamburger Understatement und die direkte und herzliche Art der Hamburger. Ich fühle mich pudelwohl in meiner Wahlheimat.
Katja: Was muss mal als Hamburg-Besucher unbedingt gesehen haben und wo geht man Deiner Meinung nach am Besten Essen?
Martina: Hamburg bietet so viel, dass es schwierig ist einzelne Orte herauszupicken. Aber die Elbphilharmonie und der Hafen sind ein absolutes Muss. Die Schanze hat sich in den letzten Jahren zu einem angesagten Viertel gemausert. Hier gibt es unzählige Restaurant für jeden Geldbeutel, in denen man sehr gut Essen kann.
Das „Maral“ in Eppendorf gehört zu meinen Lieblingsrestaurants. Die Sushi-Platte „Nobel“ ist mein Favorit. Ich gehe aber auch gerne ins „Peter Pane“, um einen leckeren Burger zu genießen.
Katja: Sprichst Du Hamburger Dialekt und passiert es hin und wieder, dass du Passagen in deinen Büchern versehentlich im Hamburger Dialekt schreibst?
Martina: Nein. Ich spreche keinen Dialekt. Ich bin im Süden aufgewachsen und meine Eltern haben immer sehr darauf geachtet, dass wir Hochdeutsch sprechen.
Katja: Wir treffen uns in ein paar Tagen auf der Loveletter-Convention in Berlin. Für mich ist es die 6. Teilnahme als Leser bzw. Bloggerin, für dich die erste. Was erwartest du von den zwei Tagen hier?
Martina: Ich habe wirklich keine Ahnung, was mich erwartet und bin einfach rasend gespannt, wie es dort abläuft. Ich freue mich auf die Begegnungen und Gespräche mit meinen Lesern und Kollegen. Das ist für mich immer das Schönste an solchen Treffen, dass man sich miteinander austauschen kann und den Menschen hinter dem Namen endlich kennenlernt. Obwohl ich viel im Netz unterwegs bin, sind für mich die Begegnungen im wahren Leben die wirklich wichtigen.
Katja: Wie sah Deine Vorbereitung für die LoveLetter-Convention aus? Was hat Dir mehr Kopfschmerzen gemacht? Was Du anziehen sollst? Wie es sein wird?
Martina: Tja, das mit dem Outfit ist so eine Sache. Ich habe so meine Standartklamotte die ich auf Lesungen oder Messen anziehen – bequem muss es sein und ich muss mich darin wohlfühlen. Ich mag mich nicht verkleiden. Manchmal leihe ich mir Sachen von meiner Tochter oder meinen Nichten aus, da die immer modisch auf dem neusten Stand sind. Mal sehen, was ich diesmal mache – ich habe keine Ahnung.
Katja: Wie bereitet man sich grundsätzlich auf ein solches Event vor?
Martina: Ehrlich – gar nicht. Ich komme und dann schaue ich. Es geht in meinen Augen ja nicht darum irgendein Theater zu spielen, sondern einfach ich zu sein. Für die Lesung werde ich vorher ein paar Stellen im Buch markieren und eventuell mal vor meinem Mann vorlesen. Aber ich denke, dass war es dann auch an Vorbereitung.
Katja: Auf der Convention sind auch sehr viele Blogger unterwegs. Kennst Du welche persönlich und welche Blogs sollte man sich Deiner Meinung nach unbedingt anschauen?
Martina: Oh, es gibt soooooo viele tolle Blogs. Die alle hier aufzuzählen, würde echt den Rahmen sprengen. Also MelusinesBücherblog, ZwinkerlingsBibliothek, MissisLeseecke, Starlingsbuecherhimmel, Bastelulla, um nur einige davon zu nennen.
Katja: Worauf kann sich der Leser, der dich kennenlernen möchte, auf der Loveletter-Convention freuen? Welches Buch stellst Du vor? Und bringst Du vielleicht ein Buch zum Signieren mit?
Martina: Ich werde mein neues Buch „Liebe auf den ersten Blitz“ vorstellen. Es ist der vierte Band meiner Portobello Girls Reihe. Jeder der Bände kann unabhängig voneinander gelesen werden.Es ist eine Geschichte um eine Frauen WG in Portobello/London. Dabei geht es um Liebe, Freundschaft und Vertrauen.
Es bringt einfach viel Spaß mit den Mädels aus dem Buch in die Geschichte abzutauchen und mit ihnen zusammen zu lachen und zu leiden, wenn es mal gerade nicht so läuft. Geschichten, die das Leben schreibt.
Katja: Und zu guter Letzt eine Frage, die jeder Autor in meinen Interviews gestellt bekommt:
Auf meinem Blog geht es ja nicht nur um Bücher sondern auch um mein zweites Hobby, das Kochen und Backen. Hast Du ein Lieblingsrezept, welches Du mit mir und meinen Lesern teilen möchtest?
Martina: Mhm, bei uns ist tatsächlich mein Mann der Koch.
Aber wenn ich koche, dann ist es meist indisch.
Mein Lieblingsrezept ist Chicken Korma.
Zutaten:
- Korma Paste (gibt es fertig beim Asiaten zu kaufen)
- eine Chilischote
- eine Dose Kokosmilch
- Kokosraspel
- Mandelblättchen
- Salz/Pfeffer
- ein Korianderbündel frisch
- zwei rote Zwiebel
- Butter
- 400 Gr Hühnerbrust oder vegetarisch wahlweise Paneer
- Naturjogurt
- Basmatireis
Vorbereitung:
- Zwiebel in dünne Ringe schneiden
- Koriander waschen und Stile in dünne Ringe schneiden
- Blätter aufheben für später
- Huhn in kleine Stücke schneiden
- Chili aufschneiden, Kerne entfernen, kleinhaken
Zubereitung:
- Butter in Topf geben
- Zwiebel, Chili und Korianderstile dazugeben und goldbraun bei mittlerer Hitze werden lassen
- Huhn/ Paneer dazugeben
- mit Kokosmilch ablöschen
- drei bis vier Esslöffel Korma Paste dazugeben
- eine Handvoll Kokosraspel dazugeben
- 100 Gr Mandelplättchen dazugeben
- Salz/Pfeffer nach belieben würzen
Alles zirka 30 min bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Parallel Reis aufsetzen. Zum anrichten Korianderblätter und Jogurt nach Belieben drüberstreuen. Fertig.