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Magisterium: Der Weg ins Labyrinth 1 von Holly Black und Cassandra Clare

Man nehme: einen Jungen, der als kleiner Junge gezeichnet wird, magische Fähigkeiten hat und auf ein Internat kommt. Dazu gebe man ein sehr intelligentes und schönes Mädchen und einen loyalen Jungen, die zu seinen engsten Freunden werden. Dazu mixe man das magische Böse, eine phantastische Umgebung und man erhält ….nicht immer das was man erwartet.

Die Presse schreibt von einem zweiten Harry Potter, die Leserinnen und Leser sind begeistert und ich … Ja. Was habe ich erwartet? Was habe ich bekommen?

Ich gebe es zu: Wenn man den Klappentext liest und die begeisterten Presse- und Leserstimmen verfolgt, erwartet man zum einen einen Harry-Potter-Verschnitt vom feinsten und zum anderen etwas ganz anderes. Einig sind sich die beiden Parteien gerade in dieser Hinsicht überhaupt nicht.

Die einen meinen, einen totalen Abklatsch gelesen zu haben; andere meinen jedoch, hier wurde eine ganz andere Welt erschaffen. Stimmen, die mich neugierig machten und als mir eine liebe Freundin das Buch empfahl, griff ich zu.

Was ich bekommen habe, war zum Teil an Harry Potter angelehnt. Das merkt man ganz besonders in den ersten Seiten – im ersten Drittel ungefähr. Es gibt viele Parallelen zu der beliebten Jugendreihe. Aber es gibt auch viele Abweichungen: Bei Harry Potter sterben beide Eltern und Harry behält die Narbe. Hier stirbt „nur“ die Mutter, Call behält ein kaputtes Bein zurück. Harry ist der Auserwählte, Call ist eher der in dem das Böse schlummert und sein Freund ist der Auserwählte. So könnte man noch eine ganze Weile die beiden Bücher miteinander vergleichen, aber das wäre müßig.

Das Autorinnen-Duo Black & Clare hat mit „Magisterium: Der Weg ins Labyrinth“ eine magische Welt erschaffen, die es in insgesamt 5 Bänden zu erkunden gilt. Eine magische Welt mit Chaosbesessenen und Elementariern. Eine magische Welt, die unterirdisch in einem Tunnel liegt. Call, Aaron und Tamara sind drei magische Lehrlinge, die sich – mehr oder weniger begeistert – aufmachen und eine magische Ausbildung beginnen. Sie müssen lernen zu vertrauen, Freundschaften zu schließen und die magischen Regeln zu beachten.

Beide Autorinnen schaffen es, eine Welt zu erschaffen, die man mit eigenen Augen erkunden will. Eine Welt voller Geheimnisse und Gefahren. Sie erschaffen die unterschiedlichsten Figuren und Charaktere.

Allerdings, und das ist in meinen Augen ein großes Manko, merkt man dem Buch an, das es von zwei Autorinnen geschrieben wurde. Es ist nicht alles in der Geschichte „rund“ und aufeinander abgestimmt; die Charaktere handeln teilweise vollkommen unlogisch und gegenteilig. Sie bleiben seltsam blass, während Geschehnisse und Orte teilweise zu detailliert beschrieben werden.

Mir ist es nicht gelungen, vollkommen in die Geschichte einzutauchen und eine Art Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Call ging mit teilweise gehörig auf die Nerven, was das hervorheben seiner Behinderung angeht. In meinen Augen wurde sie zu oft als Grund dafür genommen, etwas nicht zu können, anstatt zu zeigen, dass man trotzdem vieles erreichen, schaffen kann.

Die Gestaltung des Buches – das Cover und auch der kupferfarbene Buchschnitt – sind sehr ansprechend und sehen im Buchregal richtig gut aus. Hier hat sich der Verlag sehr viel Mühe gegeben und ich bin gespannt, wie die folgenden Bände aussehen.

Auch wenn ich nicht zu 100% überzeugt bin von dem Buch – es war eine wunderbare Unterhaltung. Sonst hätte ich es nicht an zwei Lese-Nachmittagen auslesen können. Aus dem Grund werde ich auch den zweiten Teil auf jeden Fall lesen – ich will doch wissen wie die Geschichte weitergeht.

Daten:
Autor: Holly Black & Cassandra Clare
Titel: Magisterium: Der Weg ins Labyrinth
Hardcover
332 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe AG / One (2014)
Originaltitel: Magisterium: The Iron Trail

 

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