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Mallorca – unsere Sonneninsel – Teil 2

Wir haben auf Mallorca natürlich jeden Tag Ausflüge gemacht und hierbei versucht eine Balance zu finden zwischen Ausflügen in der näheren und weiteren Umgebung. Dabei haben wir sehr schöne Fleckchen der Insel entdeckt, unzählige tolle Badebuchten und so vieles mehr. Alles können wir euch nicht vorstellen und so haben wir uns nur einen kleinen Teil herausgepickt.

Felsenwanderung

Bereits zu Hause stand dieser Ausflug quasi felsenfest: Wir wollten mindestens einmal wandern gehen. Von der Cala  Romantica am Strand von Estany D’en Mas sollte es für uns zur Cove des Pont (oder Puente Natural) gehen. Auf der rechten Seite der Bucht gibt es einen Einstieg in die Wanderung, für die man zuerst eine Felswand mit sehr glitschigen Steinen überwinden muss. Während ich zögerte, ich hatte mit meinem kaputten Knie Angst abzurutschen und zu stürzen, hängten sich unsere Kinder an ein etwas älteres Pärchen dran und waren uns sehr bald gefühlt meilenweit voraus. Hat man die erste Hürde überwunden führen auf der weiten, von scharfkantigen Felsen und üppiger Vegetation gesäumten Plateau viele ausgetretene Pfade zum Ziel. Bei unserer Wanderung im prallen Sonnenschein – Schatten sucht man hier vergebens – konnten wir unzählige wunderschöne Ausblicke auf das Mittelmeer, Felsen, Buchten genießen. Unbeschreiblich. Uns begleitete dabei immer noch das Pärchen, mit dem sich eine angenehme Unterhaltung entspann und wo die Zeit wie im Fluge verging.

Angekommen an der Cove des Pont hielten wir den Atem an. So unvergleichlich schön, so beeindruckend war die Brücke aus Stein und die angrenzende Bucht. Ich weiß nicht, ob es an den für den Oktober doch warmen Temperaturen von um die 26 Grad lag oder ob die Wanderung zu „schwierig“ ist, wir hatten die Brücke für uns alleine. Wir konnten ungestört den Ausblick und den Anblick genießen, konnten Fotos machen. Ein paar Minuten später, in der Badebucht, sah es dann ganz anders aus. Hier war dann der Strand belebt und es tummelten sich etliche Boote in der Bucht von Cala Vaques. Hier machten wir eine Strand- und Badepause, ehe wir den Rückweg antraten.

Dieser war leider nicht so komplikationslos wie der Hinweg. Wir hatten es fast geschafft, hatten nur noch wenige Meter bis zur Cala Romantica, als wir durch Security ausgebremst wurden. Keiner von uns vier Erwachsenen hatte ein entsprechendes „Privato“-Schild gesehen, dennoch wurden wir darauf hingewiesen, dass wir uns auf Privatgrund befinden und wir mussten zurück. So war unsere Wanderung nicht nach 7 km zu Ende, sondern wir mussten noch einen Umweg von 3 km in Kauf nehmen um dann wieder am Strand von Estany D’en Mas anzukommen.

Die Wanderung ist unter anderem im Wanderführer und auch im Reiseführer als „für Familien geeignet“ ausgeschrieben und ich kann sagen, im großen Teil ist sie es auch. Auf Grund des nicht vorhandenen Schattens sollte man auf ausreichend Sonnenschutz achten und ausreichend Getränke mitnehmen (bei uns war es dann durch den erzwungenen Umweg sehr knapp mit Wasser). Durch die doch teilweise sehr scharfkantigen Pflanzen sind eigentlich lange Hosen von Vorteil, da man sich schnell schneiden kann, aber wer macht das bei den Temperaturen schon. Wanderschuhe sind natürlich von Vorteil, aber wir haben es auch mit unseren Barfussschuhen sehr gut gemeistert.

Unser Ziel: Die Felsenbrücke Cove des Pont

An dieser Stelle sage ich ein ganz dickes DANKE an Elke und Hans-Günther, die von unseren Kindern an dem Tag zu „Ferien-Großeltern“ ernannt wurden und die uns in Folge des Tages noch an zwei weiteren Tagen zu Ausflügen begleitet haben.

Mit dem Zug nach Soller

Im Nachhinein waren wir uns als Familie einig, dass der Ausflug nach Sóller zu den absoluten Highlights gezählt hat.

Am Plaça d’Espanya in Palma fährt die Ferrocarril de Sóller ab, eine historische und wunderschöne Schmalspurbahn, die durch das Gebirgsland Serra de Tramuntana nördlich von Palma ins Örtchen Sóller fährt. Die 27km lange Strecke führt durch die Straßen von Palma, das Gebirgsvorland, durch 13 Tunnel – von kurz bis knapp 3km lang – hinauf ins Gebirge. Die Aussichten sind dabei mehr als spektakulär und sehr vielseitig. Während die ersten Halte bis Bunyola eher normal daherkommen, ist der Ausblick auf die Sóller vom Mirador del Pujol d’en Banya eine Attraktion.

Angekommen am Endbahnhof, dem Sóller-Estació steigt man zumeist in die Straßenbahn (Tramvia) um, welche an den Hafen Port de Sóller – Marysol führt. Durch die schmalen Gassen, an kleinen und pittoresken Häuschen vorbei und entlang der Bucht fährt die elektrische Straßenbahn wie durch eine andere Zeit. Im Hafen ist vermutlich in der Hauptsaison der Teufel los, selbst im Herbst waren eine Menge Leute unterwegs, säumten die kleinen Geschäfte, Cafés und den schmalen Strand.

Hier kann man gut und gern mehr als nur ein paar Stunden verbringen.

Auch die Rückfahrt mit Straßenbahn und Zug bot durch die untergehende Sonne phantastische Ausblicke und so war es ein rundum gelungener Ausflug.

Sóller ist für seine Orangen bekannt und so sollte man Produkte aus diesen genießen. Wir taten das in Form von Eis. Aber es gibt im Hafen quasi alles mit Orangen.

Die Plätze im Zug zu populären Zeiten sind schnell ausgebucht, man sollte dementsprechend frühzeitig online Tickets buchen. Günstig ist die Fahrt übrigens auch nicht – pro Erwachsenem kostete die Fahrt hin und zurück 32€, für Kinder 3-6 Jahre 16€. Alles jüngere fährt frei, alles älter als 6 ist ein Erwachsener.

Doch was soll’s – im Urlaub gönnt man sich etwas und dieser Ausflug war es wie eingangs erwähnt unserer Meinung nach wert. Klare Empfehlung für einen Mallorca-Besuch.

Ausflugstipp Dino / Höhle / Safaripark

Dieser Ausflugstipp war ein Tagesausflug ganz für die Kinder und hat uns allen sehr viel Spaß gemacht.

Der erste Teil des Ausfluges war der Besuch des Safari-Zoos, der von sich behauptet eine gelungene Mischung aus Safari- und Freizeitpark zu sein. Egal ob man mit dem eigenen Auto oder dem Safari-Zug durchfährt, an den Preisen von 19 Euro für den Erwachsenen und 12 Euro für Kinder ändert das nichts. Also sind wir mit unserem Mietauto einmal durch das Safari-Land durchgefahren. Dabei konnten wir nicht nur die unterschiedlichsten Tiere wie Nashorn, Giraffe, Zebras, Antilopen, Watusi-Rinder usw. beobachten, sondern auch andere Gäste den Parks, für die Regeln nicht gelten. Und die sind wirklich einfach: nicht aussteigen, kein Essen aus dem Fenster halten … So kam es das ein Autofahrer hinter uns verwarnt wurde, nachdem er angehalten hatte uns ausstieg um eine Herde Zebras aus der Nähe zu fotografieren und ein anderer mit mehreren Affen auf dem Auto und halb im Auto klarkommen musste weil er die Fenster auf machte und Essen raushielt.

Ist man durch den Safari-Teil durch kommt noch ein kleinerer Teil, den man zu Fuß erlaufen kann. Mit Freizeitpark hat dieser Teil nichts zu tun – da kenne ich ganz andere Parks. Es gibt hier dann noch mal verschiedene Affenarten, einen Elefanten, zwei Löwen, Krokodile, ein paar Vögel. Es gibt eine kleine Bude mit zwei überforderten Angestellten und überteuerten Snacks, einen Spielplatz und die Möglichkeit für Kinder, auf Ponys von den Eltern durch den erlaufbaren Teil geführt zu werden (6 Euro für 15 Minuten).

Unsere Kinder hatten an dem Teil des Ausfluges viel Spaß, wir Erwachsenen haben das ganze sehr kritisch betrachtet. Es heißt, dass der Safaripark mit dem großen Tier-Freigehege mehr als 600 Tieren ein Zuhause gibt. Aber was für ein Zuhause 🙁 Die Gehege für die Kattas zum Beispiel oder für die Krokodile waren viel zu klein, zu marode. Wie übrigens viele der Gebäude, das Gelände den Anschein machte, zu marode und ungepflegt zu sein.

Was mich neben den viel zu kleinen Gehegen der Tiere noch sehr gestört hat war die Einzelhaltung. So habe ich nur einen Elefanten, eine Giraffe, ein Nashorn gesehen … Tiere die sich im Gruppenverband oder wenigstens mit einem weiteren Artgenossen weitaus wohler fühlen würden.

Unter dem Motto „Dino & Caves“ stand der zweite Teil des Ausfluges an diesem Tag. Genau wie der Safari-Zoo war das ein Tipp von „Urlaubsoma Elke“, dem wir damit gefolgt wird.

Im malerischen Städtchen Porto Cristo, das wir leider an dem Tag nicht mehr besichtigt haben, befindet sich ein großes Gelände, das gleich zwei Ausflugsziele in einem bietet. Da ist zum einen die Coves dels Hams und zum anderen das Dinosaur-Land.

Beide Ausflugsziele kann man entweder einzeln (17 Euro pro Erwachsenen / 11 Euro pro Kind) oder zusammen (23 bzw. 17 Euro) besuchen. Da unser Sohn ein großer Dino-Fan ist, habe ich mit ihm gemeinsamen beides besucht, während sich Florentine und Papa nur die Höhle angeschaut haben.

Zuerst war bei uns also die Höhle dran und die war selbst für einen 6jährigen ein großes Erlebnis. Mucksmäuschenstill lauschte er erst den kurzweiligen Erklärungen zur Höhe um dann mit der Besuchergruppe zusammen durch die Höhle geführt zu werden. Auf einem ca. 500 m langen Weg werden die Gäste von mehrsprachigen Führern durch das Tropfsteinhöhlensystem geleitet, bewundern die ungewöhnlichen baumartig gewachsenen Formen der Stalaktiten und Stalagmiten. Einem Teil dieser Formen, den Hams, verdankt die Höhle ihren Namen. Hams ist ein mallorquinisches Wort für Angelhaken beziehungsweise Harpunen und so sehen tatsächlich ein Teil der Stalaktiten aus. Der kleine unterirdische See mit der kleinen Inszenierung von Mozart soll ein Highlight der Führung sein. Es war tatsächlich nicht schlecht, uns haben aber die vielen Höhlen, die Steinfarben und die Formen der Steine, die die Fantasie eines jeden beflügeln, weitaus mehr begeistert.

Danach ging es auf direktem Wege ins angrenzende Dinoland, wo Max dann nicht mehr zu halten war. Zwei Runden mussten wir drehen – die erste Runde zum Staunen, die zweite Runde um Fotos von Max mit den Dinosauriern zu machen. Aber auch ich habe den ein oder anderen Selfie-Point genutzt und Fotos gemacht. Über 100 lebensgroße Dinos findet man auf seinem Rundgang – am beeindrucktesten ist wohl der Titanosaurus, der mit einer Höhe von 22 m und einer Länge von 50 m weit über alle anderen ragte und auch außerhalb des Geländes gut zu sehen ist. Mein Lieblingsdino war der Dracorex Hogwartsia, der seinen Namen als Hommage an die Harry Potter-Erfinderin J.K. Rowling trägt.

Die Explorer Zone, wo Kinder sich aus Ausgrabungen zweier Skelette beteiligen können, Puzzle lösen oder ihren Lieblingsdino aus dem Park nachzeichnen können, runden das Angebot zusammen mit einem Cafe im Park direkt und einem Restaurant außerhalb ab.

Es gibt mehrfach täglich eine Dino-Show – allerdings leider nur auf Spanisch, ungeachtet der Besucher aus vielen Ländern. Die Sprachbarriere und die Tatsache, dass die Show viel zu laut war (die Mikrofone bzw. Lautsprecher waren zu laut aufgedreht) hat mir persönlich den Spaß an der sehr kurzen Show genommen, mein Sohn war aber begeistert.

Wie bei vielen solcher Parks war das Verlassen des Geländes nur über einen Shop möglich, wo man die am Eingang vom „Profi“ aufgenommenen Fotos kaufen kann (10 Euro pro Bild) und natürlich Souvenirs kaufen kann. Die Auswahl an solchen Souvenirs war stimmig, Dinos wo hin man blickt und auch preislich im Rahmen des Möglichen. So konnte sich Sohnemann vom Taschengeld einen Dino zur Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Alles in allem war es ein sehr schöner Ausflug mit kleinen Abstrichen. Wenn ich es bewerten müsste, dann würde ich dem Safari-Zoo lediglich 2 ½ von 5 möglichen Sternen geben, den Höhlen und dem DinoPark jeweils 4 von 5 Sternen.

Sport auf Mallorca

Je nach Wetter bietet sich Mallorca auch für sportliche Aktivitäten an. Im Sommer zieht es dabei die meisten wohl ins oder ans kühle Nass, wenn es keine 30°C und mehr sind, kann man aber auch abseits dessen einiges machen.

Mein zwischenzeitliches Ziel, einen Anfängerkurs im SUP – dem Stand-Up-Paddling – zu machen, musste ich aufgrund des nahendes Saisonendes begraben. Die Möglichkeit bestand nur die ersten Tage und da war ich nicht entscheidungsfreudig genug. Bei unserer Wanderung haben wir dann weitere beliebte Sportarten gesehen. Zum einen bietet die Steilküste mit ihren vielen Höhlen die Erkundung zu Wasser – also tauchen – als auch per Klettern an, zum anderen erfreut sich das Klippenspringen einiger Beliebtheit.

Da das für mich nichts war, habe ich mich mit Schwimmen begnügt. Die vielen kleinen Buchten mit den flachen Stränden boten beste Möglichkeiten auch für mäßige Schwimmer. Der Wellengang, insbesondere in den tiefer ins Land ragenden Buchten, ist moderat und die Wassertemperatur für Oktober noch mehr als ausreichend. Mit den fast täglichen Besuchen am Meer habe ich so meine Schwimmweiten steigern können – auch als ungeübter Schwimmer alles machbar.

Die angenehmste Bucht war übrigens in Port de Sóller – flach, wellenarm, warm und im klaren Wasser mit dem Blick auf verschiedene Fischarten.

Ansonsten haben wir uns, vom Wandern mal abgesehen, nicht sportlich betätigt. Einzig am letzten Tag hat es mich nochmal aufs Rad gezogen. Eine der vielen Vermietungen von Fahrrädern und e-Bikes war direkt vor unserem Hotel und so war es schnell und unkompliziert möglich, zu einer Spritztour zu starten. Die verhältnismäßig flache Landschaft im Südost machen e-Bikes eigentlich unnötig, trotzdem habe ich eine Menge davon herumfahren sehen. Nur eines hat man noch öfter gesehen und das waren Rennräder mit entsprechender Besatzung. Ich hingegen habe mich mit einem klassischen, rein muskelbetriebenen Crossrad begnügt und bin eine knapp 30km lange Runde in der Umgebung von Cala d’Or gedreht.

Die Straßen sind zwar recht schmal, Randstreifen gibt es nicht überall, Fahrradwege erst recht nicht, aber die allermeisten Autofahrer lassen viel Platz und überholen mit ausreichend Abstand. Miteinander statt gegeneinander – geht doch!

Meine Tour hat mich dabei vom Hotel zum Hafen von Cala d’Or, der Verteidigungsfestung Es Forti, zum Leuchtturm von Portopetro geführt. Von dort aus war es nicht mehr weit zum Parc natural de Mondragó. Zurück am Ausgangsort waren die Kraftreserven noch nicht aufgebraucht und so ging es auf schmalen, von Feldsteinmauern gesäumten Landstraßen weiter ostwärts zur – angeblich – bei Instagrammern beliebten Bucht Cala Sa Nau.

Tatsächlich lagen in der kleinen Bucht etwa sechs Boote und am kleinen Strand war eine ganze Menge los. Ein kleiner Rundgang, die Füße ins Wasser, dann ging es zurück und das Fahrrad abgeben. Bei zwischen 20 und 25°C ist das Radfahren eine tolle Alternative zur Fortbewegung auf Mallorca. Die hohe Luftfeuchtigkeit, die Sonneneinstrahlung und die teils langen und kurvigen Wege über Land sollte man aber einkalkulieren.

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