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Meeresblau und Mandelblüte von Elke Becker

Der Sommerroman von Elke Becker entführt uns – und die Protagonistin Leonie nach Mallorca.

Es ist mein erstes Buch der Autorin, zu dem ich gegriffen habe und ich durfte es auch noch vorab lesen.

Ich war natürlich auf mehreren Ebenen neugierig. Was würde mich erwarten? Wie komme ich mit Schreibstil klar und kann das Buch halten, was Klappentext und Titel versprechen?

Fangen wir mit dem Schreibstil der Autorin an: dieser ist sehr flüssig und dadurch sehr angenehm zu lesen. Leicht und locker schafft die Autorin es, eine Geschichte zu weben, die man gerne liest. Eine Geschichte, die einen nach Mallorca entführt und die neben der Protagonistin Leonie noch viele andere interessante Charaktere enthält.

Bei Leonie muss ich sagen, hatte ich zum Anfang ein sehr zwiespältiges Gefühl. Ich mochte sie, auf Grund ihrer überheblichen und arrogant-kalten Art überhaupt nicht. Andererseits tat sie mir einfach nur Leid – so ganz ohne Freunde und nur auf ihren Job und die Anerkennung fixiert.

Ihr Einstand in der Finca auf Mallorca, ihr herablassendes Getue, trug nicht dazu bei, sie sympathischer zu machen. Das änderte sich erst Stück für Stück, mit der Entwicklung der Figur. Erst da stellte man fest, dass sich unter der Eispanzerschicht ein ganz verträglicher Mensch verbirgt.

Für mich war die Wandlung von Leonie relativ glaubhaft dargestellt, ging mir aber an manchen Stellen ein wenig zu schnell. Nicht alle Beweggründe waren klar nachvollziehbar.Ich habe lange überlegt, auf was das ganze hinausläuft, was der Hintergrund für ihr Verhalten ist. Das wird im Roman dann sehr gut erklärt und dargestellt. ABER: es ging mir dann ein Tick zu schnell. Erst wird ewig drumherum geredet und dann geschieht alles auf wenigen Seiten.

Hier hätte ich mir eine ausführlichere Darstellung gewünscht und einen „Abspann“, der ein wenig ausführlicher ist und die offenen Fragen in meinem Kopf erklärt. Es ging viel zu schnell. So blieb einiges offen.

Gut gelungen fand ich die Darstellung der „Rentner-WG“ und die Tiere. Der Ziegenbock und der Pfau – die beiden haben mir ein lautes Lachen entlockt. Das Leonie im Umgang mit den Tieren ruhiger wurde und anders rüberkam ist sehr gut nachvollziehbar – so geht es mir teilweise auch 🙂

Die Rentner-WG – die vier Mitbewohner – habe ich von Anfang sehr gemocht, auch wenn ich sie teilweise zu harmlos fand. Erst große Töne spucken und dann doch schnell „weich“ werden – das passte leider nicht so ganz.

Das Titelbild, der Titel und der Klappentext versprechen eine leichte sommerliche Unterhaltung und genau das bekommt der Leser auch.

Von mir bekommt das Buch, auf Grund der oben genannten Kritikpunkte, 4 von 5 möglichen Sternen.

Daten:
Autor: Elke Becker
Titel: Meeresblau und Mandelblüte
Taschenbuch: 278 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Juli 2017)
ISBN: 978-3741300448

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