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Papierkinder von Julia Kröhn

Was heute in vielen Teilen der Welt als selbstverständlich gilt, dass man sich für Kinder einsetzt und dafür sorgt, dass es ihnen gut geht, war nicht immer so.
Das Buch besteht aus 3 Teilen und zeigt den steinigen beschwerlichen Weg auf. Mit einer wundervollen symbolhaften Sprache hat mich Julia Kröhn gefangen genommen. Für das Ziel und den Ehrgeiz. Wie stark waren die Protagonistinnen, haben sich gegen den vorbestimmten Plan gestemmt und ihre Freiheit (versucht zu) verwirklichen.
Wir können stolz sein, dass sich eine Vielzahl von Frauen stark gemacht und ermüdlich bei den Entscheidern vorgesprochen haben.

Dieses Buch ist wertvoll, es zeigt auf, wie wichtig Einsatz für das Gemeinwohl ist, den Egoismus macht nur einsam und hässlich.

Von Seite zu Seite nimmt man Teil an der Entwicklung und dem Kampfgeist der Protagonisten und egal wie laut oder leise jemand ist, er ist gut, so wie er ist. Es darf niemand verbogen werden, nur um wo rein zu passen.

Eine klare Leseempfehlung, ich habe so viel gelernt. Vielen Dank.

Hier noch meine Lieblingsstellen, obwohl es mir schwer gefallen ist, denn es gibt so viel tolle Sätze/Weisheiten

Seite 26 „Mathilde hatte das Schmalzbrot noch nicht aufgegessen, als sie erkannte, dass auch Freundinnen nichts kosteten und trotzdem einen unermesslichen Wert hatten.“
Seite 34 „Weißt du, Gedichte zu schreiben, ist so, als wollte man Wörter das Tanzen beibringen!“
Seite 57 „An einem Strang sollten Sie ziehen, erklärte sie beharrlich und musste doch einsehen, dass dieser Strang ein dünner Faden war, nicht reißfester als ein einzelnes Haar.“

Seite 332 „Vollkommen gut und gütig zu werden, das ist ein Ziel, dem wir zustreben, auch wenn wir wissen, dass wir es nicht erreichen werden. Wer das Ziel will, muss auch den Weg wollen, selbst dann, wenn er sehr dornig ist.

Seite 464 „Fast alle von ihnen geraten unschuldig in Not. Von ihren Männern werden sie in Stich gelassen, von Raffinerien Kapitalisten ausgebeutet. Du hast ja keine Ahnung, wie es ist, wenn es hinten und vorne nicht langt. Natürlich ist es bequem, Armut als Charakterschwäche zu erklären. So muss man schließlich nicht zugeben, dass der erbärmlichste, verlottertest, mickrige Mensch nicht jener ist, der in Not geraten ist, sondern der, der ihm nicht hilft, sondern auf ihn tritt.“

Mein Dank geht an den Verlag und an die Autorin Julia Kröhn für das bereitgestellte Rezi-Exemplar. Was für ein toller sprachgewandter Roman, ich habe mich von Anfang wohlgefühlt und mit den Protagonisten den Weg bestritten und an der ein oder anderen Stelle gelitten. Wundervoll recherchiert und so kleine Details, die zum Weltgeschehen passen perfekt in die Geschichte eingebunden.

Daten:
Autor: Julia Kröhn
Titel: Papierkinder
Herausgeber: Blanvalet Verlag (Oktober 2023)
Gebundene Ausgabe:‎ 560 Seiten
ISBN:‎ 978-3764508364

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