Ich durfte den neuen Roman von Elke Becker schon vorab lesen und habe mich daher im kalten Winter gedanklich nach Italien, genauer gesagt nach Rom, begeben.
Worum geht es?
Wünscht sich nicht jede Frau den ultimativen Heiratsantrag? Julia Hadorn geht es da nicht anders. Nach einem romantischen Antrag wird ihr allerdings mehr als heiß und das liegt nicht nur an den Worten ihres Liebsten. Der Abend endet im Fiasko.
Drei Jahre später ist Julia immer noch Single. Doch ihr Traumjob rückt endlich in greifbare Nähe. Deshalb reist sie nach Rom, um dort ihr italienisch zu perfektionieren.
Für Liebe bleibt da keine Zeit. Doch Rom hat ganz andere Pläne mit Julia …
Das Buch erzählt die Geschichte von Julia, die in Italien noch einmal neu anfangen will. Ihr zur Seite gestellt werden zwei Frauen – Charlotte, die mit dem Feuer im Blut und Elena, die kleine Heilige die immer anderen hilft und sich dabei selbst vergisst. Die beiden werden wunderbar authentisch beschrieben und ihre Darstellung ist so plastisch, dass ich sie mir direkt vorstellen kann, dass ich sie direkt vor mir sehe.
Anders ist das – leider – bei Julia. Sie bleibt für mich absolut farblos, blass. Ich kann mich weder in sie hineinversetzen noch zu ihr eine Beziehung aufbauen.
Was Elke Becker auch in diesem Roman wieder schafft ist, Sehnsucht in mir zu wecken. Fernweh, um es genauer auszudrücken. Wenn ich ihre Beschreibungen zu Rom lesen, möchte ich diese Stadt unbedingt einmal erleben. Ich liebe Italien, war schon in Florenz und überhaupt in der Toskana unterwegs und nun will ich unbedingt wieder dahin.
Die quasi literarischen Führungen durch Rom haben mir sehr gut gefallen, auch die Handlung an sich mit der typischen italienischen Leichtigkeit konnte bei mir punkten. Auch die Wortgefechte zwischen Julia und Oscar haben mir gefallen.
Dennoch: ich hätte mir einen Tick mehr Tiefgang bei der Geschichte und mehr Lebendigkeit gerade bei Julia gewünscht. Eine Hauptfigur, die mich nicht ihn ihren Bann ziehen kann? Damit hat das gesamte Buch es bei mir sehr schwer, zu punkten.
Ich hatte am Anfang noch die Hoffnung, dass sich meine „Beziehung“ zu Julia ein wenig ändern würde, aber leider war dies nicht der Fall.
Ansonsten ist der Roman aber sehr gut und kurzweilig geschrieben, so dass man durch das Buch recht schnell durch ist. Es lässt sich, kurz gesagt, gut wegschmökern.
Der Roman beschäftigt sich zum einen mit einer Beziehungsgeschichte – schließlich ist es auch ein Liebesroman und da erwarte ich auch nichts anderes. Die Autorin bringt dem Leser aber auch zum einen die Sehenswürdigkeiten der Stadt Rom näher, beschäftigt sich aber auch mit dem Sozialsystem Italiens. So werden hier auch Themen wie Armut und Arbeitslosigkeit angesprochen – ernstere Themen, die aber nicht überhand nehmen.
Nun fällt es mir sehr schwer, eine Wertung abzugeben. Doch das ich die Autorin kenne, ihr vorhergehendes Buch regelrecht geliebt habe und dieses Buch ein Rezensionsexemplar war, verändert meine Meinung nicht. Es gibt Kritikpunkte, Punkte die mir nicht gefallen haben.
Daher vergebe ich für dieses Buch 3 von 5 Sternen.
Daten:
Autor: Elke Becker
Titel. Pizza, Pasta und Amore
Format: Kindle Edition
ASIN: B07BL5VM55