Heute nehme ich euch mit nach Karlovy Vary oder Karlsbad, eine Stadt, die wir in diesem Jahr erstmals mit unseren Kindern erkundet haben.
Die Stadt im Westen Tschechiens, in der Region Böhmen gelegen, ist dank seiner zahlreichen Thermalquellen seit dem 19. Jahrhundert schon ein beliebtes Reiseziel. Am Fluss der Eger gelegen kann der geneigte Gast hier wunderbar Kuren – gibt es doch insgesamt 15 Quellen, von denen 12 zum Trinken verwendet werden. Aber auch die Tagesgäste, so wie wir sie waren, können von den Quellen kosten – nicht alle sind „lecker“, aber jede erfüllt ihren Zweck und hat besondere „Heilkräfte“.
Die wunderschöne Innenstadt Karlsbads mit ihren historischen Gebäuden umfasst sehr viele Sehenswürdigkeiten, die ich hier aber nicht aufzählen möchte. Denn mir geht es nicht um die Frage, welche Sehenswürdigkeiten kann man bewundern, sondern eher darum, war man hier mit Kindern machen kann.
Ehrlich gesagt war ich zuerst ein wenig skeptisch, verband ich doch ein Kurort mit Ruhe, Stille, Heilung und nicht mit Erlebnis für Kinder. Aber da wurde ich, zum Glück, eines Besseren belehrt.
Wir haben ein wenig außerhalb, in einem Wohngebiet geparkt (ein Tipp unseres Pensionswirtes) und sind dann in den Ort hinein, zur Promenade gelaufen. Unser Ziel war es, die Promenade einmal komplett abzulaufen. Vom Hotel Thermal bis zum Grandhotel Pupp und zurück. Dabei entdeckten wir die unzähligen Quellen und unsere Tochter äußerte einen Wunsch: so einen Becher zu bekommen und gemeinsam mit Papa die Quellen zu testen. Gesagt – getan. Es wurden zwei Becher gekauft und die beiden Entdecker probierten sich im Laufe des Tages einmal komplett durch.
Da ich im Vorfeld zu dem Karlsbad-Ausflug das neueste Buch von Ralf Günther mit dem Titel „Goethe in Karlsbad“ gelesen habe, musste natürlich ein Abstecher zu Goethe sein. Wir fanden nicht nur Goethes Bierhaus sondern natürlich auch die Büste unweit vom Grandhotel.
Ebenfalls ganz in der Nähe des Grandhotels befindet sich die Schwebebahn „Diana“. Die führt uns in einer kurzen, nur 3minütigen Fahrt hinauf zum Aussichtsturm „Diana“.
Das hier oben befindliche Schmetterlingshaus war das Highlight für unsere Kinder und wenn ich ehrlich bin auch für uns beide. Im ersten Moment waren wir überrascht oder eher gesagt enttäuscht, wie klein das Haus doch war. Gerade einmal 100m² umfasst die Flugzone der Schmetterlinge, von denen etwa 300 uns um die Ohren flatterten. An die 30 verschiedene Arten gab es zu entdecken, teilweise mit großen Flügelspannweiten.
Die Stadien des Lebenszyklus des Schmetterlings waren wunderbar kindgerecht dargestellt, so dass die Kinder schauen konnten wie aus einem Ei eine Raupe, dann eine Puppe und zum Schluss ein Schmetterling wird.
Ein richtig großer Wow-Moment war, wenn sich ein Schmetterling auf die Hand oder den Kopf setzte. Meine Kinder waren jedenfalls sehr begeistert und waren nur sehr schwer aus dem Haus wieder herauszubekommen. Der Eintritt von 300 Kč (ca. 13 Euro) für die Familienkarte hat sich definitiv gelohnt.
Ein schöner kleiner Spielplatz und ein kleine Mini-Zoo runden das Angebot am Diana-Turm ab. Der Ausflug hier hoch war auf jedenfall gelungen – die Kinder und auch wir zwei waren mehr als begeistert.
Natürlich musste auch der Turm erklommen werden, da wir den Ausblick genießen wollten. Die Aussichtsplattform des Turms liegt auf 35 Meter Höhe, 150 Stufen muss man bis dahin erklimmen (oder mit dem Fahrstuhl hochfahren). Schon der Blick auf Karlsbad während der Fahrt mit der Schwebebahn war wunderschön, von der Aussichtsplattform aber war der Blick atemberaubend.
Das hier ebenfalls befindliche Restaurant hatte eine interessante und ansprechende Speisekarte, aber uns lockte mehr der Imbiss mit den warmen Oblaten, also wurde das Restaurant nicht von uns getestet.
Abwärts ging es für die Kinder und mich mit der Schwebebahn, während Markus sich auf den Fußmarsch nach unten machte.
Für uns „Großen“ gab es während unseres Besuches in Karlsbad natürlich auch so einiges zu gucken. Unser Ziel war zum Beispiel das Stammhaus von Becherovka und wir haben den Anblick der wunderbaren Bäderarchitektur genutzt.
Aber das war noch längst nicht alles, was man in Karlsbad mit Kindern erleben kann. Einen weiteren Tipp gebe ich euch in einem weiteren Artikel. Ihr dürft also gespannt sein.
Noch ein Tipp zum Schluss: Karlsbad ist berühmt für seine Karlsbader Oblaten, die auch ein sehr beliebtes Mitbringsel sind und natürlich auch bei uns im Gepäck landeten. Aber noch viel besser sind die warmen Oblaten „to go“, die man gefühlt alle paar Meter kaufen kann. Ein leckerer Snack zwischendurch und wir haben etliche davon während unseres Besuches ins Karlsbad verdrückt.