„Strandgut“ beginnt im Herbst 1967 mit einem wunderlichen Antoine Bazin, Croupier im Casino von Deauville. Zuerst meint man als Leser, dass es nur dem Einstieg in die Umgebung des Krimis dient, denn in Deauville findet in ein paar Tagen ein Gipfeltreffen der wichtigsten Politiker der Welt statt. Und ein französischer Minister wird bedroht. Mit der Zeit oder dem Verlauf der Geschichte erkennt man nach und nach, wie sehr alles miteinander verbunden ist. Und dies gelingt dem Autor perfekt.
Nicolas ist gut, richtig gut in seinem Job, doch er leidet unter dem Weggang seiner Freundin Julie. (Nur) Er sieht sie und versucht ihr dann zu folgen, bisher ohne Erfolg. Er kann sie nicht vergessen und so ist er immer wieder in Gedanken und handelt selbstzerstörerisch.
Auch wenn er privat mit seiner Mutter in einem Restaurant ist, analysiert er seine Mitmenschen und merkt sich z.B. die Anzahl der Personen, die mit im Restaurant sind. Einmal Personenschützer, immer Personenschützer. Der Beruf steckt ihm im Blut. Doch durch einen fatalen Fehler wird er nicht mehr als Personenschützer eingesetzt, sondern soll die örtliche Polizei beratend zur Seite stehen, an diese Aufgabe muss er sich jedoch erst gewöhnen, leicht fällt ihm das nicht.
Benjamin Cors schafft es gekonnt, den Alltag der Ermittler lebhaft darzustellen und auch wie unterschiedlich jeder Ermittler arbeitet. Nicolas kann die unterschiedlichen Charaktere sehr gut einschätzen und so auch entsprechend auf die „Kollegen“ reagieren. Das schildert Benjamin Cors phasenweise mit einer Portion Humor, was ich sehr gelungen finde.
Vielen Dank an Kriminetz.de und dem dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Eine Rezension aus der Feder von Sylvia.
Daten:
Autor: Benjamin Cors
Titel: Standgut
Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (Juni 2015)
ISBN: 978-3423260596