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Training mit dem Lokomaten – Teil 2

Gleich heute erfahrt ihr, wie Susanna die erste Woche mit dem Lokomaten-Training erlebt hat – das normale Training begann und sie war trotz den erfolgreichen Probetrainings doch sehr aufgeregt.

Der erste Termin fand Mittwoch statt. Der Start in den Tag begann nicht ganz optimal, beim Drehen auf den Rücken, war eine Seite anscheinend noch nicht ganz wach und drehte nicht mit, die Folge war eine leichte Zerrung im Rücken, na klasse. Meine Stimmung war im Eimer, was durch den Kampf mit den Kompressionsstrümpfen irgendwie auch nicht besser wurde.

Mein Dad hatte inzwischen ganz lieb Frühstück gemacht und mir für nach dem Training ein Smoothie gemixt. Zur Aufmunterung gab es Rührei, durch ausreichend Kaffee wurde ich auch langsam wach.

Die Autofahrt dagegen war dann eine Zerreißprobe der Nerven, irgendwie standen dauernd Autos im Weg ;), die Ampeln waren dauernd rot und der Zeiger der Uhr tickte immer weiter – sprich ich war aufgeregt! An der Klinik angekommen suchte mein Dad sich einen Parkplatz, während ich schon zu Walk Again rollerte, schließlich musste ich  mich noch vorbereiten. Schuhe, Orthesen um die Fußgelenke, Sicherheitsgurt, alle dies war schnell angelegt-langsam bekommen wir Übung 😉 und ab ging es aufs Laufband. Da meine Maße beim Probetraining eingespeichert waren ist das Orthesenskelett schnell angepasst, die ersten Schritte werden gemacht. Noch arbeiten wir mit 40 Kilo Gewichtsentlastung, heißt also ich trage nur die Hälfte meines Körpergewichtes selber.

Schnell beginnt die „leichte Übung“ meine Beine ansteuern und somit meinem Computer „Me“ helfen die Münzen einzusammeln, dies klappt eigentlich auch ganz gut, ein leichter Vorsprung war schnell aufgebaut, zumindest bis die Anweisung kam, direkt vor oder hinter den Roboter zu bleiben, das hieß für mich, ich musste die Kraft genau dosieren,. Es dauerte einige Versuche bis ich rausbekam wie man das macht, aber hey meine Beine und ich sprechen seit 13 Jahren kaum miteinander – da dauert eine Kommunikation schon etwas. Aber schließlich schaffte ich es. Trotzdem verließ mich nach 30 Minuten die Kraft, so dass meine Spielfigur langsamer wurde und ich „verlor“ ich mit 182 Münzen gegen dem Computer (Roboter) mit 188 Münzen. Knapp daneben ist auch vorbei 😉 aber das Spiel macht echt Spaß und spornt an.

Als 2. Übung probierten wir mal einen anderen Modus: hier musste ich meine Spielfigur nach links und rechts steuern, indem ich gezielt das jeweilige Bein ansteuern sollte: also nach rechts das linke Bein, nach links das rechte Bein. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht! Was soll ich sagen? Immer wenn ich meine Figur nach rechts steuern sollte, ließ ich meine Figur an die Wand laufen, das Spiel begann von vorne. Nach unzähligen Versuchen brachen wir hier ab und gingen zurück zum Münzen sammeln ;). Nach 45 Min auf dem Laufband und 1000 Metern  hörten wir für diesen Tag auf. Mir ging es richtig gut, mal davon abgesehen dass ich auf einmal tierisch müde war.

Nach einem Kaffee zur Entspannung hieß es für mich weiter zur Physiotherapiepraxis, wo ich noch Krankengymnastik am Gerät hatte. Mein Körper war am Ende des Tages froh, als ich mich hinlegte und mir Ruhe gönnte, so schnell war ich selten eingeschlafen.

Am Freitag war dann der 2. Termin dran, diesmal war ich deutlich entspannter, obwohl mein Kreislauf und ich unterschiedlicher Meinung waren, nach einem Kaffee war aber alles wieder in Ordnung. Auch die Autofahrt verlief entspannt. Bei Walk-Again angekommen, lief erstmals alles nach dem gewohnten Schema, Schuhe und Orthesen an, Gurt um und ab aufs Laufband. Hier harkte es diesmal etwas, das linke Bein war tiefer eingestellt, als das rechte, der Fehler war aber schnell gefunden und behoben. Dann diesmal eine kleine Überraschung! Wir würden diesmal nur mit 26 Kilo Gewichtsentlastung arbeiten. Ziel ist es dabei meine Beine relativ schnell daran zu gewöhnen mein Gewicht zu tragen. Nach einigen Minuten fand ich wieder in mein gewohntes Bewegungsmuster, es fühlte sich aber anders  an und ich werde wahrscheinlich etwas brauchen um mich daran zu gewöhnen. Ich stelle fest, es ist mit 10 Kilo mehr, auch schwerer die Beine anzusteuern, aber mein Ehrgeiz war geweckt, ich hatte ein Ziel.

Also gewohntes Spiel: Münzen einsammeln. Während ich mich also darauf konzentrierte Münzen einzusammeln, freuten sich der Therapeut und seine Kollegin über die Graphiken, die nebenbei auf ihren Bildschirm erschienen und anzeigten, wann und wie viel ich meine Gelenke ansteuerte. Während ich also ganz konzentriert 700 Münzen einsammelte (der Roboter lag irgendwo bei 380 Münzen)  werteten die beiden die Graphiken aus. Nach 30 Minuten kam die nächste Aufgabe. Ich sollte 15 Minuten lang Schwungphase und Standphase trainieren, dabei fiel es mir irgendwie leichter die Standphase der Beine auszuführen, wenn ich die Schwungphase üben sollte 😉

Nach 55 Minuten (10 Minuten gehören immer zum Aufwärmen und Auslaufen) hatte ich 1200 Meter geschafft und war total erschöpft. Aber auch zufrieden, was ich wieder geschafft hatte.

Danach hieß es wieder für mich, ab zur Physiotherapie: oh man ich war müde.

Der Therapeut war in guter Laune und wollte mal ausprobieren mich an die Sprossenwand zu stellen (ich fand das eine blöde Idee). 2 Versuche haben dann den Therapeuten überzeugt, dass mein Körper keine Lust mehr auf Stehen hatte 🙂 und machte halt wieder Übungen zur Stabilisierung.

Die Woche bekam mir sehr gut und auch meine Muskeln reagieren einen Tag nach der Therapie ohne Schmerzen, ein kleiner Fortschritt, auch die Spastik in den Beinen ist im Moment auffällig ruhig, ich hoffe es geht den nächsten Wochen so weiter!

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