Mit „Trümmermädchen – Annas Traum von Glück“ legt Lilly Bernstein ein wundervoller Roman über die Kriegswirren und die Nachkriegszeit vor. Ein Buch was mich viel gelehrt hat, mich nachdenklich zurücklässt und deutlich macht, dass es sich zu kämpfen lohnt.
Das Leid war mit Kriegsende nicht beendet. Die Menschen litten extremen Hunger und dann kam noch der Hungerwinter 1946/1947 hinzu. Jeder musste sehen wie er überlebt. Egal mit welchen Mitteln und es gab da wieder die „Gewinner“, die das Elend anderer ausnutzten. Was für schlimme Charakterzüge, die in der Not noch deutlicher wurden.
Was im Buch deutlich wird, ist wie sehr die Frauen auf sich allein gestellt waren und wie entsetzlich die Kinder aufwuchsen und von klein auf auch auf sich allein gestellt waren. Kaum einer kümmerte sich um Waisen, wie auch, wenn kaum was da war!?
Wie der Titel des Buches „Trümmermädchen“ es schon sagt, ist die Hauptprotagonistin Anna, ein taffes, einfühlsames junges Mädchen, dass sich nicht unterkriegen lässt und viel Leid über sich ergehen lassen muss und die keinen zum Reden hat. Was mit ihrer Freundin Ruth ist, weiß sie nicht.
Folgendes Zitat von Seite 259 beschreibt meiner Meinung nach den Weg nach dem Krieg eindeutig: „Ein Aufbruch. Ein Weg ins Unbekannte. Und die feste Entschlossenheit, sich von nichts und niemandem aufhalten zu lassen. Denn ein zurück gab es nicht.“
Mein Dank geht an das vorablesen-Team und Ullstein Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin für diese wundervollen und nachdenklichen Lesestunden.
Daten:
Autor: Lilly Bernstein
Titel: Trümmenmädchen – Annes Traum vom Glück
Herausgeber: Ullstein Taschenbuch (November 2020)
Taschenbuch : 512 Seiten
ISBN: 978-3548063416