Auch der 7. Und augenscheinlich vorerst letzte Band der Nightingale-Schwester konnte das tun, was auch seine Vorgängerbände schafften: mich fesseln und begeistern.
Diesmal führt uns der Band ins Jahr 1941. Wir sind mitten im zweiten Weltkrieg und der Schauplatz des Buches ist diesmal nicht London sondern ein Dorfkrankenhaus und die Umgebung. Hierhin wurden einige der Schwester „ausgelagert“ um sich in dem kleinen Dorfkrankenhaus um verletzte und traumatisierte Soldaten zu kümmern.
Hauptfiguren dieses Buches sind Jess und Effie, die sich zum einen mit dem krassen Gegensatz beider Krankenhäuser abfinden müssen. Die sich damit abfinden müssen, dass die Uhren auf dem Dorf ganz anders ticken, die Menschen ganz anders sind.
Es werden interessante, neue Charaktere eingeführt, die mit Sicherheit noch mehr Stoff für noch mehr Bücher der Reihe liefern würden. Wir treffen aber auch Millie wieder. Über diese Begegnung habe ich mich am meisten gefreut, hat sie mir doch in den letzten Bänden gefehlt.
Im 7. Band wird es auch wieder romantisch, dramatisch, spannend und es ist alles andere als langweilig. Die Autorin schafft es wieder, mit ihrem Schreibstil und ihrer Art, Dinge zu beschreiben, den Leser festzuhalten und noch tiefer in die Geschichte einzusaugen. Ein wunderbares Talent.
Ich muss sagen, mich hat das Schicksal einiger Soldaten sehr bewegt, sehr mitgenommen. Die Beschreibungen ihres Leids, ihrer Schmerzen … und dennoch haben viele den Wunsch, an die Front zurück zu kehren. Einfach, weil sie sonst nichts mehr haben, weil ihre Kameraden ihre Familie sind. Und dennoch haben einige – es waren doch recht viele – ihren Humor behalten. Ein kleiner Lichtblick. Diese Szenen hat Donna Douglas sehr einfühlsam beschrieben, sie hat einen sehr einnehmenden Schreibstil, der sich wunderbar den Gegebenheiten anpassen kann.
Vom Krieg an sich merkt man in dem Buch nicht viel – es geht hauptsächlich um das Schicksal der Soldaten. Um die „Einnahme“ von ländlichen Gütern, die dann als Fliegerstationen genutzt werden. Daher ist es in dem Bereich ein recht „ruhiges“ Buch, auch wenn das Thema natürlich allgegenwärtig ist. Bei der Angst, wenn die Flieger starten und die Unruhe beim heimkommen. Jede Maschine, die unversehrt landet, wird bejubelt; jede Maschine wird gezählt. Immer ist die Angst da, es könnte einen fehlen.
Es ist mal wieder ein Buch aus der Reihe, das man so schnell nicht vergisst. Ich weiß nicht, ob ich nun traurig bin weil es augenscheinlich der letzte Teil ist. Oder bin ich doch froh? Denn Donna Douglas hat die Latte sehr hoch gehangen und es wird mit jedem Teil, der dazu kommt, schwerer, ihren selbstgesetzten hohen Standard zu halten.
Bisher, und auch hier im 7. Teil konnte sie es und daher bleibt mir nichts anderes übrig, als 5 von 5 Sternen für dieses Buch zu geben.
Daten:
Autor: Donna Douglas
Titel: Die Nightingale-Schwestern: Ein Weihnachtsfest der Hoffnung
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (September 2017)
ISBN: 978-3404176014