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Türchen 18 – Rezension

Es geht mit großen Schritten auf Weihnachten zu … und hinter dem 18. Türchen finden wir gemeinsam wieder eine Rezension aus der Feder von Karin. Sie nimmt uns – zusammen mit der Autorin Elke Bräunling – auf eine Weihnachtsreise mit.

Die Weihnachtsreise – Ein Weihnachtsmärchen: Wunschkind, Pia und Pit erleben ein unvergessliches Weihnachtsfest von Elke Bräunling

Besonders für die Kleinsten ist Weihnachten natürlich eine aufregende Sache. In diesem kleinen Buch, das sich besonders gut zum Vorlesen für Kinder ab drei Jahren eignet, lernen sie, dass Weihnachten nicht überall gleich gefeiert wird. In manchen Ländern sogar gar nicht. Geschenke gibt es zu verschiedenen Zeiten und durch verschiedene Überbringer.

Das am liebsten in Reimen sprechende Wunschkind nimmt in der Nacht vor Nikolaus die beiden Kinder Pia und Pit mit auf eine Reise durch die Welt. Dabei treffen sie auf den Weihnachtsmann, Wichtel, den Nikolaus, Väterchen Frost, die Hexe Befana… Ebenso erfahren sie, dass nicht für alle Kinder Winter ist, wenn Weihnachten gefeiert wird, sondern das man den Tag auch am Strand verbringen kann und das Geschenke gar nicht so wichtig sind. Damit wird zusätzlich eine schöne Botschaft vermittelt.
Vor allem aber bringt sie Kindern die kulturelle Vielfalt in 26 kurzen Kapiteln nah.

Sehr gefehlt hat mir in all den Aufzählungen von „Weihnachtshelfern“ ganz eindeutig das Christkind. Wirklich schade, dass gerade diese heimische Weihnachtsfigur, die schließlich auch weit über die deutschen Grenzen verbreitet ist, mit keinem Wort erwähnt wird. Ehrlich gesagt, war ich da geradezu persönlich beleidigt, da meine Familie und ich selber zu denen gehören zu denen das Christkind kommt und kein verkappter Nikolaus.

Die Reime, die Sprache der Wichtel, das immer wieder zelebrierte „Pssst!, wenn eine weitere kleine Geschichte in einem neuen Land von neuen Kindern erzählt wird, machen die Erzählung ideal zum Vorlesen.
Für mich als Erwachsene waren einige Abschnitte allerdings zu kurz und oberflächlich. Gerade sehr jungen Kindern mit nicht so großer Aufmerksamkeitsspanne wird das aber vermutlich entgegen kommen.

Kleines Manko waren für mich allerdings die Zeitsprünge und die seltsame Abfolge der Länder. Zwischendurch wird für für Kinder sogar kurz die Zeitverschiebung erklärt und warum der Weihnachtsmann genug Zeit hat noch in die USA und nach Kanada zu kommen. Allerdings ist die Reihenfolge der Länder kompletter Blödsinn. Die Reise beginnt mit dem niederländischen Sinterklaas (am 6. Dezember), führt dann nach Schweden, Afrika, Australien und Südamerika (alles am Heiligen Abend) über England (am 1. Weihnachtsfeiertag) nach Polen (wo dann wieder Heiliger Abend ist)… Kinder werden sich sicher nicht daran stören, weil die ganze Geschichte ja sowieso magisch ist. Ich als Erwachsene jedoch schon. Magische Erklärungen sollten für mich konsistent sein.

Fazit: Schöne Vorlesegeschichte, die Kindern das Weihnachtsfest in (fast) allen Facetten nah bringt und unterhaltsam den kulturellen Horizont erweitert. Für mich persönlich fehlten jedoch das Christkind und der logische innere Zusammenhang. Ersteres ist für viele Kinder in Deutschland, Österreich und Schweiz sicher ein Problem, das Letzte wird nur Erwachsene stören.

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