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Wenn die Liebe Cowboystiefel trägt von Emily Bold

Mit ihrem neuen Buch „Wenn die Liebe Cowboystiefel trägt“ hat die Autorin es einmal mehr geschafft, ein etwas ernsteres Thema mit einer Liebesgeschichte zu verknüpfen.

Wir treffen in diesem Buch auf Avery und Mason … zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können und die bereits einmal aufeinander getroffen sind.

Ich muss gestehen, am Anfang haben es mir beide absolut nicht leicht gemacht. Zum einen Avery, die nach einer schweren Krankheit sehr in Selbstmitleid badet. So sehr, dass es mir schon auf die Nerven ging. Ich kennen Menschen, die diese Krankheit bereits überlebt, überstanden haben und die ihr Leben dankbar angenommen und nach vorne geschaut haben. Avery ging mir mit ihrem Hängen lassen schnell auf die Nerven. Aber zum Glück änderte sich das im Laufe des Buches und damit wird mir auch die Hauptfigur mit der Zeit sympathischer.

Genauso Mason: arrogant, ein Weiberheld … aber dennoch war da etwas. Etwas, was ihn mir immer langsamer immer sympathischer machte.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, man nimmt ihnen ihre „Rolle“ ab, auch wenn sie einem nicht immer gut gefällt. Einige Handlungsweisen sind nicht nachvollziehbar, aber so ist das natürlich im wahren Leben auch.

Der Schreibstil der Autorin war gewohnt flüssig, leicht zu lesen und sehr humorvoll. Die Rückblenden in die Vergangenheit von Avery, ihre Krebserkrankung und die Beziehung zu ihrem Ex-Freund Phil aber auch ihre Liebschaft zu Mason wird in Rückblenden immer mal wieder gut dosiert eingestreut. Ein bischen besser wäre es gewesen, wenn diese Rückblenden zum Beispiel durch kursive Schrift etwas deutlicher gemacht werden. So war ich teilweise leicht irritiert, wenn das was erzählt wurde, im ersten Moment gar nicht zur zuvor erzählten Szene passte. Ich habe mich dann zwar schnell daran gewöhnt, aber gerade am Anfang hat es mich etwas gestört.

Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam, sehr gemächlich. Ganz ohne Hast finden Avery und Mason zusammen. Ohne Hast entwickeln sich beide Figuren weiter. Das Erzähltempo fand ich gut gewählt, es passte zu der Situation von Avery, die sich ja erst ins Leben zurückkämpfen und wieder ihren Platz finden muss.

Dennoch hat dieses Buch keine Längen – es ist alles stimmig und macht das Lesen, wenn man sich ganz in das Buch zurückzieht, sich ganz auf das Buch einlässt, zu einer wahren Freude.

Ein sehr stimmiges Setting ist die Kleinstadt Littletree, in die sich Avery zurückzieht. Heim zu ihrer Familie, die nicht immer einfach ist, es aber einfach nur gut meint. Das kleine Cafe von Averys Mama, die Beschreibungen des Kaffee’s und der Kuchen war sehr gut gelungen; sehr detailliert.

Dazu kam, das ich auch in diesem Buch wieder ein bisschen was lernen konnte: diesmal zum Thema Rodeo. Ein „Sport“ dem ich überhaupt nichts abgewinnen kann und von dem ich bis vor dem Lesen des Buches auch nicht sehr viel wusste.

Und ich bin froh, dass ich vieles nicht wusste. Pferde, die durch teilweise fragwürdige Methoden zum Bocken gebracht werden. Pferde, die durch diesen Sport leiden? Ist das noch Sport? Mit den Reitern habe ich kein Mitleid. Die sind, in meinen Augen, selbst schuld wenn Unfälle passieren. Denn sie zwingen durch teilweise fiese Methoden die Pferde dazu, so zu reagieren.

Eine kleine Anmerkung am Rande: auf der diesjährigen LoveLetter-Convention präsentierte Emily Bold ihr neues Werk und hatte einen „Bullen“ dabei. Auf dem konnten sie und die Gäste ihr Können unter Beweis stellen und sie macht das richtig gut 🙂

Von mir bekommt das Buch 4 ½ von 5 Sternen. Den halben Punkt Abzug gibt es von mir für das bisschen zu viel an Selbstmitleid und für die Rückblenden, die ein bisschen besser gekennzeichnet werden könnten.

Daten:
Autor: Emily Bold
Titel: Wenn die Liebe Cowboystiefel trägt
Taschenbuch: 300 Seiten
Verlag: Montlake Romance (März 2017)
ISBN: 978-1477824634

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