Jakobsleiter, ein Ort voller Abschirmung und weit entfernt von der bekannten „normalen“ Zivilisation. Es scheint eine religiöse Gemeinschaft zu sein, eine Täufergemeinschaft. Es wird kaum geredet und es gibt sonderbare Regelungen.
Die Kapitel wechseln immer zwischen den Protagonisten und geben Einblick in die Täufergemeinschaft und aber auch in die Welt ringsum von Jakobsleiter. Da ist zum Beispiel Smilla, die vor 10 Jahren ihre beste Freundin Juli verloren hat und immer noch an sie denkt und irgendwie hofft, sie zu finden. Irgendwie ist sie ebenso verloren, wie die Jugendlichen der Täufergemeinschaft. Doch was hat es mit all den Vermissten dort zu tun? Was wird hier verheimlicht? Ein atemraubender Thriller, mit Einblick in eine Gemeinschaft und ihren Regeln. Aber auch der kleine Ort mit der Schule ist nicht besser, Neues wird mit Argwohn betrachtet und Opfern wird nicht geholfen. Ein Blick in die Gesellschaft?
Eine klare Leseempfehlung und noch meine Lieblingsstellen:
Seite 18 „Wir sind nur Herrscher über die Welt, solange wir uns in unseren selbst geschaffenen Sicherheitszonen bewegen. Die Natur aber, der Wald, die Berge sind wild.“
Seite 95 „Es ist immer etwas anderes, ob man etwas geschenkt bekommt oder es sich nehmen muss. Wenn man sich etwas nehmen muss, dann kitzelt es einen im Bauch. Aber wenn man etwas geschenkt bekommt, dann kitzelt es einen im Herzen.
Seite 133 „… Es mag wie eine ruhige Gegend aussehen, aber glaub mir, wenn du einmal anfängst, im Dreck zu wühlen, dann gibt es genug Leute, die damit nach dir werfen. Ich sehe in meinem Beruf täglich in menschliche Abgründe, von denen du gar nichts wissen willst.“
Mein Dank geht an das Team von lovelybooks.de, an den Rowohlt Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin für die spannenden und angenehmen Lesestunden. Ich habe eine neue Autorin für mich entdeckt.
Daten:
Autor: Vera Buck
Titel: Wolfskinder
Herausgeber: Rowohlt Taschenbuch (März 2023)
Broschiert: 416 Seiten
ISBN: 978-3499009686