Unsere Karin war wieder aktiv und hat ein weiteres Buch für uns rezensiert. Ein Chick-Lit-Roman, der im paranormalen Milieu spielt ….
Wer auch immer sich hinter dem offensichtlichen Pseudonym Lilly Labord versteckt, hat seine Sache in diesem kleinen Roman (er hat nur kurze 170 Seiten) durchaus gut gemacht.
Die Geschichte hält jedenfalls, was sie verspricht.
Es handelt sich hier um harmlose Chick-Lit im paranormalen Milieu, die wirklich Spaß beim Lesen macht. Gerade bei 35°C auf der Terrasse oder am Strand im Sommer ist dieser Roman die perfekte Lektüre. Reiner Spaß, keinerlei Anspruch. Genau wie man es sich wünscht, wenn man (oder eher frau) endlich mal so richtig abschalten will. Hier kann man den Kopf danebenlegen und sich einfach schwungvoll unterhalten lassen.
Erzählt werden die Anfänge der ungewöhnlichen Partnervermittlung aus der Sicht von Lilly und die gestalten sich durchaus turbulent. Denn es ist nicht nur eine Herausforderung für Vampire und Werwölfe die richtige Partnerin zu finden, wenn man kaum etwas über die weiß, besondere Probleme machen hauptsächlich eher die normalen Menschen. Denn es gibt eine Gruppe, die etwas gegen Vampire und Werwölfe hat und die geht wahrlich nicht zimperlich vor. So gibt es neben lockerleichten Liebesverwirrungen auch noch etwas Spannung, was der Geschichte wahrlich nicht schadet.
Schön fand ich ebenfalls, dass die ganze Geschichte in Deutschlande spielt und nicht in England oder Amerika, wie es sonst oft der Fall ist. Die entworfene Welt ist jedoch eher sehr konventionell und wenig komplex. Paranormale Wesen wie Werwölfe, Vampire, Dämonen und Elfen leben unter uns und wollen eigentlich nur in Ruhe ihr Leben führen. Das ist nicht sonderlich originell, aber wenigstens kommt es so zu keinerlei Verständnisproblemen für den Leser, auch wenn erst einmal nur ganz zart an der Oberfläche der paranormalen Gesellschaft gekratzt wird und noch einige Dinge unklar sind. In den nächsten Bänden wird Lilly aber sicher noch mehr über Kundschaft und die Dynamik der einzelnen Spezies erfahren.
Lilly selber ist oft reichlich exzentrisch, aber durchaus sympathisch. Die erwähnten Hobbys außer ihrer anstrengenden Dogge Lord Snow verkommen in diesem Band aber leider zu reinen Erwähnungen. So wirklich viel erfährt man von ihr selber nicht. Mal sehen, ob da in den nächsten Bänden noch etwas mehr kommt.
Ihre Trennungsgründe von ihrem Exfreund Junus haben sich mir jedenfalls nicht so recht erschlossen. So ist es kein Wunder, dass es auch in Lillys Privatleben immer wieder knistert.
Die Nebenpersonen sind ebenfalls einen zweiten Blick wert, auch wenn ihnen in der Kürze der Seiten noch weniger Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Genug Potential für die Fortsetzung gibt es jedenfalls.
Leider gerät jedoch auch die gesamte Handlung in dieser Einführung etwas zu kurz. Die erste erfolgreiche Vermittlung geschieht per Zufall im Eiltempo, so dass die Romantik ziemlich auf der Strecke bleibt. Schlimmer noch, wirkt die ganze Hektik doch zusätzlich reichlich unrealistisch. Ich habe zwar kein Problem mit einsamen Werwölfen oder Vampiren, aber wenn man die Partnerin gerade erst getroffen hat, nur ein paar Tage kennt und dann gleich heiraten möchte, finde ich das schon reichlich merkwürdig. Zumindest, wenn die große Liebe nicht wirklich glaubwürdig beschrieben werden kann. Ich kann zwar verstehen, dass man in jedem Band gerne einen „Fall“ zum Abschluss bringen möchte, aber hier hätte etwas mehr Ausführlichkeit nicht geschadet.
Fazit: Trotz einiger kleiner Schwächen nette, unterhaltsame Chick-Lit -Lektüre für den schnellen Lese-Quickie zwischendurch!
Daten:
Autor: Lilly Labord
Titel: Kein Brautstrauß für Vampire
Format: Kindle Edition
Dateigröße: 2871 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 171 Seiten
ASIN: B00LZ9OGUU