Ich liebe Greifvögel sehr, ganz besonders Eulen, und so habe ich mich riesig gefreut, als Markus mir irgendwann das Buch „Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank“ schenkte. Dennoch schlummerte das Buch lange, sehr lange, auf meinem SUB, ehe ich es mir vor einigen Wochen griff. Ich hatte Lust auf eine tolle Geschichte mit einer Eule und war sehr gespannt darauf.
Die Begeisterung, mit der ich zu dem Buch griff, hielt nicht nicht lange an und nun, nach dem ich das Buch beendet habe, bin ich sehr enttäuscht.
Erwartet hatte ich eine Geschichte über das Zusammenleben zwischen Mensch und Eule. Geschichten, die lustig sind, berühren und meine Liebe zu den wunderschönen Tieren noch vertiefen. Was ich auf jeden Fall erwartet habe sind Fotos. Fotos, die diese Geschichte dokumentieren, untermauern und lebendig machen.
Was habe ich bekommen? Ehrlich gesagt, nichts von dem.
Ich hatte eine Geschichte mit viel britischem Humor erwartet, denn ich denke mal das das Zusammenleben mit so einem (Raub)Vogel viele witzige Szenen bereit hält, die mit dem gewissen britischen Humor rübergebracht sicherlich so manche Lachsalve auslösen könnten.
Stattdessen bekam ich ellenlange und sehr trockene Beschreibungen von Streicheleinheiten; von Bewegungen der Eule Mumble. Da war nichts mit Emotionen, die bei mir als Leser ankommen sollten. Wir erfahren sehr viel über Eulen an sich, das Verhalten und die Lebensweise. Eigentlich sehr gut und sehr interessant, aber wenn es noch staubtrocken und dazu noch sehr belehrend beschrieben wird, verliert der Leser die Lust am Buch. So ging es mir irgendwann, nach der gefühlt 1000. Beschreibung wie Mumbles jetzt gerade guckt.
Teilweise lasen sich Abschnitte wie ein Eintrag bei „Tante Wiki“.
Wenn ich ein Fachbuch über Eulen lesen will, dann entscheide ich mich ganz konkret dafür. Dann kaufe ich mir ganz bewusst eines – aber garantiert nicht dieses hier – und les es. Wenn ich aber einen Roman lesen will, dann würde ich rein theoretisch zu diesem Buch greifen. Zumindest auf Grund des Klappentextes. Aber dann bekomme ich diese Abhandlung, die Aneinanderreihung irgendwelcher Erlebnisse, die langatmig und langweilig erzählt werden.
Was mich aber total enttäuscht hat: in dem Buch war nicht ein einziges Foto. Kein einziges. Wie kann das sein? Da war dann die Enttäuschung riesengroß, denn das hatte ich mindestens erwartet. Denn wenn man 15 Jahre mit einer Eule zusammenlebt, dann entstehen doch auch Bilder.
Alles in allem war das Buch zwar ein guter Ansatz, aber die Ausführung war für mich mehr als nur enttäuschend. Das Buch würde von mir 1 ½ Sterne bekommen – mehr nicht. Da ich aber aufrunde, werden es mit viel Augen zudrücken wenigstens zwei.
Daten:
Autor: Martin Windrow
Titel: Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank: Mein Leben mit Mumble
Gebundene Ausgabe: 318 Seiten
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (März 2015)
ISBN: 978-3446443280
Originaltitel: The Owl Who Liked Sitting on Caesar