Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Buch Voraus – Bücherfrühling mit Wintereinbruch – Tag 2

Der Tag begann für uns in Dresden mit dem Gang zum Kindergarten – während der kleine Mann bereits bei der Ur-Oma war, musste die Große in den Kindergarten – und der Fahrt zum Autoverleih.

Autoverleih? Und dabei steht ein nigelnagelneues Auto vor der Tür? Ja – ein neues tolles Auto, nur leider ohne Winterreifen. Und die Wettervorhersagen für den heutigen Tagen waren irgendwie „schneehaltig“. Also ab zum Autoverleih und ein wintertaugliches Auto geholt. Ein wenig verwirrt und auch nicht so sehr begeistert waren wir beide wohl davon, dass es ein Skoda mit Slowakischem Kennzeichen war, das uns übergeben wurde. Aber egal – es hat Winterreifen, fährt … also ab auf die Autobahn und nach Leipzig.

Diesmal ging es aber nicht direkt zur Leipziger Buchmesse, sondern erst einmal in die Leipziger Innenstadt. Unser erstes Event am heutigen Tag war das „Zuckersüße Hörvergnügen mit Karamellwerkstatt“ in der Genusswerkstatt Leipzig. Eingeladen hatten hier der MIRA Taschenbuch-Verlag und die Autorin Anne Barns und das Schöne daran: Es war nur eine Handvoll Blogger eingeladen. Dadurch war das ganze wunderbar „intim“, kuschlig und man konnte sich mit den meisten doch recht gut unterhalten.

Markus und ich waren die ersten, die an der Location angekommen sind, gleich nach uns kamen Elisa und Andrea Russo (Anne Barns) an: und beide waren schwer bepackt. Schließlich sollte das „zuckersüß“ nicht nur eine Worthülse sein. Nein, es sollte wirklich zuckersüß werden.

Mit den beiden betrat ich die Location und war total verblüfft. Denn alles sah einfach bombastisch aus. In der Genusswerkstatt kann man Kochevents veranstalten und entsprechend toll sahen natürlich die Küchenzeilen aus. Und die Sitzgelegenheiten: die luden zum Verweilen und genießen ein. Alles war liebevoll von den beiden Damen des Verlages hergerichtet wurden. Während Elisa alles auspackte, anrichtete und die Zutaten für das Karamell, das sie vor unseren Augen herstellte, bereitstellte, kamen nach und nach die anderen Gäste. Insgesamt 15 Gäste, zwei Verlagsmitarbeiterinnen und ein kleines Kind nahmen Platz und lauschten der Lesung aus „Drei Schwestern am Meer“ und sahen Elisa immer wieder beim Zubereiten des leckeren Karamells zu.

Aber es gab ja nicht nur das Karamell. Es gab einen leckeren Zartbitter-Kuchen mit salzigem Karamell, es gab Leipziger Lerchen und leckere süße Brotaufstriche. Den Kuchen hat Elisa von RoRezepte gebacken, der Rest stammt aus der Küche der Autorin. Was uns an den Büchern von Anne Barns / Andrea Russo allen so gut gefällt: die kulinarischen Köstlichkeiten findet man in den Büchern wieder. Sowohl in der Geschichte an sich als auch im Rezeptteil im Anhang des Buches.

Viel zu schnell gingen die 90 Minuten vorbei … Andrea signierte noch für uns und dann stiegen wir auch schon ins Auto und fuhren los. Diesmal aber wirklich zum Leipziger Messegelände. Und man ahnte schon jetzt, dass die Heimfahrt nach Dresden nicht ganz einfach werden würde. Warum? Es schneite! Und die weißen Flocken blieben liegen!

Gruppenfoto der zuckersüßen Lesung

Endlich auf der Messe angekommen ging es für Markus und mich gleich in Halle 5, denn da warteten bereits Susanna und ihr Papa Bernd auf uns. Zeit für einen gemeinsamen Kaffee blieb uns, wir schwatzten ein wenig und dann mussten wir uns schon wieder trennen. Jeder von uns hatte ein anderen Ziel: Markus wollte für Susanna zur Lesung von Bianca Iosivoni gehen und das Buch für Susanna signieren lassen. Susanna selbst hatte ebenfalls einen Termin und Bernd? Der wollte sich einfach treiben lassen. Beide Männer wollten sich dann bei der Lesung von Sebastian Fitzek wiedertreffen.

Ich selbst suchte in Halle 5 den Stand vom Verlag „Bild und Heimat“. Hier hatte ich mich mit einer Mitarbeiterin verabredet, die mir den neuen Roman von Christine Sylvester als Rezensionsexemplar übergeben wollte. Aber es gab nicht nur das Buch, sondern ich bekam auch noch einen schöne Büchertasche dazu 🙂 Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut und wir haben besprochen, dass ich mir eventuell zu  dem Buch noch etwas besonders einfallen lassen würde. Ich werde also mal in mich gehen und mir etwas dazu überlegen.

Dann eilte ich mit flinken Füßen zur Autorenlounge, hatte ich doch mitten im Gespräch eine Nachricht bekommen „Ich bin da und hab uns schon mal einen Platz reserviert.“ Da ich mich den ganzen Tag auch schon auf das Treffen gefreut hatte, musste ich auch schnell hin. Und da saß sie auch: Julia Kröhn. Die österreichische Autorin hatte ich vor zwei Jahren einmal interviewt, in dem Zusammenhang dann auch persönlich kennengelernt und seit dem halten wir – und darüber freue ich mich sehr – immer Kontakt. Nach einer dicken Umarmung setzten wir uns zusammen und quatschten einfach. Über alles Mögliche: den kleinen Mann, der beim letzten Treffen vor zwei Jahren noch der Babybauch war; über die Große die Julia nur vom Erzählen her kennt und natürlich über ihre Bücher. Über ihre Bücher, die Neuerscheinung unter dem Pseudonym Catherine Aurel und über Pseudonyme im Allgemeinen. Sie erklärte mir, warum sie so viele davon hat. Und es war einleuchtend. Jedes Pseudonym bedeutet eine andere Reihe, eine andere Epoche.

Gleich nach Julia traf ich dann Tanja Neise in der Autorenlounge. Sie wollte ich eigentlich schon auf der Buch Berlin 2017 treffen, was leider auf Grund einer Terminverwechslung gründlich danebengegangen ist. Elisa gesellte sich zu uns und gemeinsamen sprachen wir über Rezensionsexemplare und das Verhalten einiger Blogger. Blogger, die alles haben wollen, Goodies und Bücher raffen und wo dann nichts kommt. Keine Rezension, keine Danke, nix. Nur Forderungen. Ich bin für so etwas viel zu zurückhaltend. Ich kaufe mir meine Bücher lieber selber anstatt nach Rezensionsexemplaren an Verlagsständen oder bei Autoren zu fragen.

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich am Donnerstag gar kein Rezensionsexemplar eingepackt hatte und der Freitag auch mit dem einen vom Verlag „Bild und Heimat“ enden sollte?

Elisa und ich hatten während des Treffens mit Tanja immer die Uhr im Blick. Schließlich hatte ich dann einen Termin, zu dem Elisa mich begleiten wollte. Ein Termin, vor dem ich langsam aber sicher immer nervöser wurde. Und dann war es soweit.

Wir flitzten in Halle 3 zum Stand des dtv-Verlages. Hier wollte ich Rita Falk zum Interview treffen. Elisa stand neben mir und hielt ihre Kuchenform mit dem leckeren Zartbitter-Kuchen in den Händen. Und das war ein Eisbrecher, ein Eisbrecher den wir eigentlich gar nicht gebraucht hätten. Denn Rita Falk ist eine sehr liebenswerte, warmherzige Autorin. Die Pressebetreuerin organisierte uns einen Tisch, Kaffee und Teller und dann ging es auch schon los.

Ich war immer noch aufgeregt und blieb es auch während des gesamten Interviews, aber ich genoss die Zeit mit Rita Falk auf der einen und Elisa auf der anderen Seite. Der charmante Dialekt von Rita Falk ist einfach hinreißend, sie ging auf jede meiner Fragen ein und diskutierte auch mit uns über das Kochen und die leckeren Rezepte ihrer Oma. Viel zu schnell war die Zeit mit Rita zu Ende. Sie signierte mir noch den zweiten Band der Eberhofer-Reihe, den mein Mann mir noch schnell gekauft hatte und es entstanden ein paar gemeinsame Fotos, zu denen sie Elisa und mich einfach in die Arme nahm. Vielen Dank liebe Rita für den zauberhaften Moment.

Nach einem kurzen Abstecher zurück in Halle 5, wo ich kurz auf Anja Saskia Beyer und Emily Bold traf, ging es zum Bloggertreffen des Random House Verlages. Das fand im CCL- Congress Center Leipzig, Saal 5 statt. Zum Glück hatte ich Elisa dabei, ich hätte es glaube ich so schnell nicht gefunden.

Am Einlass drängelten sich die geladenen Blogger und warteten darauf, eingelassen zu werden. Was uns wohl erwarten würde?

Dann öffneten sich die Türen, die Blogger bekamen jeweils ein Namensschildchen und ein Umschlag. Im Umschlag waren zwei Kärtchen mit jeweils einer Zahl und einem Symbol. Im Raum standen 6 große Tische mit jeweils 10 Plätzen, liebevoll eingedeckt mit Goodies, Getränken und Leckereien.

Alle 6 Tische waren mit einem Schild versehen, auf dem ein Symbol zu sehen war: es gab den Kelch und die Burg; die „Leiche“, die Wolke, sowie Ananas und Flamingo. An den Tischen saßen jeweils zwei Autoren, außer am Tisch der Wolke, da saß nur eine Autorin. Und die Schilder erklärten sich dann mit den Autoren. Die Wolke – das war Claudia Winter mit der Wolkenfischerin. Am Tisch mit dem Kelch-Symbol saßen die Autorinnen Deana Zinßmeister und Catherine Aurel, die durch ihre historischen Romane bekannt sind. Ebenso wie Daniel Wolf, der mit einer weiteren Autorin am Tisch mit der Burg saßen. Zum Tisch mit der „Leiche“ gehörte unter anderem Ellen Sandberg. Am Tisch mit der Ananas saßen Anne Freytag und Adriana Popescou.

Im Speed-Dating-Prinzip durften sich die Blogger jeweils an den Tisch mit dem ersten Symbol in ihrem Umschlag setzen. Bei mir war das der Kelch-Tisch mit Catherine Aurel (Julia Kröhn) und Deana Zinßmeister. Deana hatte ich ja im Vorfeld zur Buchmesse interviewt und als ich meinen Namen nannte passierte es: ich bekam ein großes Kompliment für meine Interviewfragen. Ich glaube, ich bin einen halben Meter gewachsen, denn wann bekommt man schon mal von einem Autoren ein Feedback auf das was man macht? Ein solches Lob? Das konnte mich echt umwerfen. Ich ließ natürlich mein Blankobuch signieren und dann entstand auch noch ein gemeinsames Foto 🙂

Nach 20 Minuten ertönte ein Zeichen und es wurde gewechselt. Mein zweites Symbol war die Wolke, also wechselte ich an den Tisch mit Claudia Winter. Zum einen freute ich mich riesig – immerhin ist sie eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Aber andererseits war ich auch ein wenig traurig, denn ich wäre gern am „Leichentisch“ gewesen. Denn in meiner Tasche war ein Buch von Ellen Sandberg, das signiert werden wollte und seitdem ich wusste, das Ellen Sandberg niemand anders als Inge Löhnig ist, wollte ich sie natürlich sowieso unbedingt kennenlernen. Aber so saß ich bei Claudia am Tisch und war – zumindest ersteinmal – die einzige, die dort am Tisch ein Buch von ihr kannte. Ich glaube, alle anderen an ihrem Tisch waren enttäuscht – sie wären lieber woanders gewesen. Als dann der Platz neben mir frei wurde saß ganz schnell Elisa neben mir, die eigentlich an dem Tisch war wo ich hin wollte. Also tauschten wir schnell, ich saß direkt neben Ellen und konnte dann meinen Wunsch erfüllen: ein Foto mit der großartigen Autorin und eine Signatur in mein Blanko-Buch.

Dann wieder ein Zeichen … und die Veranstaltung war zu Ende. Ich habe noch schnell kurz mit Claudia geschwatzt, die Bloggerwand unterschrieben und bin dann, zusammen mit einigen anderen Bloggern, wieder zurück in die Messehalle gegangen. Die Meinungen über die Veranstaltung waren sehr geteilt. Die einen fanden es gut; die anderen hätten sich gewünscht sie hätten sich aussuchen dürfen wo sie sich hinsetzen und wieder andere haben Informationen zu den Neuerscheinungen der nächsten Wochen und Monate gewünscht. Aber auch Stimmen, die sich kostenlose Bücher und mehr Goodies gewünscht hätten, habe ich vernommen – aber das ist dann doch unverschämt.

Ich lief noch einmal zurück in Halle 5, wo ich mich noch einmal mit Susanna und Bernd getroffen habe und auch Maria, eine liebe Bekannte aus Nordhausen fand uns endlich. Den ganzen Tag sind wir umeinander rum gelaufen, aber auch wenn ich sie in der Halle getroffen hätte – ich hätte sie so auf gar keinen Fall erkannt.

Von Susanna verabschiedeten wir uns mit einem fröhlichen „bis Morgen“ und „da machen wir dann ein gemeinsames Foto“ – ohne zu ahnen das alles anders kommen sollte.

Auf dem Parkplatz am Pressezentrum war alles weiß – Schnee wohin man schaute. Es war bitterkalt und wir ahnten schon, dass die Fahrt nach Hause alles andere als entspannt werden würde. Aber erstmal rein in die Leipziger Innenstadt, im Tuk Tuk lecker thailändisch Essen gehen und dann … brauchten wir bei Schneesturm, Glatteis und mit einem Verkehrsteilnehmer, der meinte ohne Licht fahren zu können doppelt so lange für die Rückfahrt als für die Hinfahrt.

Gegen 22 Uhr waren wir dann zu Hause und auch ganz schnell im Bett. Ausruhen für Tag 3, auf den ich mich schon sehr freute.

© Fotos: Markus Ezold

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