Größer könnte der Kontrast nicht sein. Nach einem tragisch verlaufenen Einsatz in Afghanistan kehrt der ehemalige KSK-Soldat Jan Storm der Bundeswehr den Rücken. Für seinen Neuanfang hat er sich das Dorf Brodersby ausgesucht, in welchem er der neue Landarzt werden soll.
Mit seiner unkonventionellen und verbindlichen Art kommt er in der Gemeinde schnell an und kann wertvolle Kontakte knüpfen. Doch von Anfang an sieht er sich merkwürdigen Dinge konfrontiert – Kinder erkranken ohne Vorwarnung und auch sein Vorgänger ist auf mysteriöse Art und Weise gestorben. Als er Hinweisen auf eine mögliche Ursache nachgeht, gerät er schnell ins Fadenkreuz. Doch auch seine neuen Freunde müssen sich der Gefahr stellen und einem mächtigen Gegner die Stirn bieten.
Ein neues Setting, ein neuer Ort und doch einige bekannte Gesichter, die im Verlauf der Geschichte auftauchen. Wieder sprich die Autorin brisante Themen an, verwebt politisch, Wirtschaft und die persönliche Geschichte der Figuren im Mikrokosmos eines kleinen Ortes.
Neben der Spannung sind vor allem die Charaktere wieder Highlight der Geschichte. Dr. Jan Storm ist ein toller Protagonist, doch auch die anderen Bewohner des Dorfes bringen Tiefe in die Geschichte. Die Antagonisten fallen hingegen eher fad aus und bleiben im Schatten. Auch die Schatten der Vergangenheit – insbesondere bei Lena und Jan – sind trotz ihrer Schwere nur wenig präsent. Bei dem, was passiert ist, ist das schwer zu glauben.
Dennoch, in Summe ist auch dieses Buch von Stefanie Ross wieder extrem lesenswert und spannend. Mit 4,5 von 5 Sternen eine klare Empfehlung.
Daten:
Autor: Stefanie Ross
Titel: Das Schweigen von Brodersby (Landarzt 1)
Herausgeber: Grafit; 1. Edition (17. Juli 2017)
Taschenbuch: 347 Seiten
ISBN: 978-3894254902