In diesem Werk wird das Leben von drei berühmten Menschen geschildert, man hat beim Lesen das Gefühl, dass sich diese Personen begegnet sein müssen, doch ob sie sich jemals über den Weg gelaufen sind, ist reine Spekulation. Doch ihr eigentliches Leben spielt sich in der gleichen Epoche wieder.
Da ist Emile, der perfekt zeichnen kann, das vererbte Talent von seinem Vater. Dieser hatte schon Schliemann bei seinen Entdeckungen begleitet und Emile junior dann Adam Evans bei dem Palast von Knossos. Dann ist da noch Laura, eine junge attraktive Frau, die sehr eigensinnig ist und sich nicht in die typische Frauenrolle pressen lässt, sie hält es nicht aus. Der Titel des Buches verrät schon ihren Lebensweg.
Und dann ist da Felix Bloch, der für mich der tragende Protagonist des Werkes ist, ein Physikgenie, der der Leser an seinem Weg der Wissenserlangung und des Verstehens teilhaben lässt.
Alex Capus bedient sich eine bildhaften Sprache, nicht immer ein einfaches Werk, was man so einfach hintereinander weg lesen kann. Doch das Werk lohnt sich zu lesen, es hat herrliche Passagen – ein Genuss des Verstehens.
Meine Lieblingsstelle im Buch „Zwar fühlte er sich immer noch wie ein Eisbär, der auf einer kleinen Eisscholle der Kenntnis über einen Ozean des Unwissens trieb; mit der Zeit aber tauchten andere Eisschollen auf, er konnte von einer zur nächsten hüpfen, sie wurden zahlreicher und die Distanzen zwischen ihnen kürzer, und gegen Ende des zweiten Semesters hatten einige Schollen sich zu einer Insel von Packeis zusammengeschlossen, auf der Felix schon einen recht sicheren Stand hatte.“ hat sich mir eingeprägt, sie drückt soviel Wahrheit aus.
Für mich ist dieses Werk das erste Buch von Capus gewesen, das ich gelesen habe. Und ich frage mich nun, warum ich nicht schon eher zu seinen hochgelobten und mir empfohlenen Büchern gegriffen habe. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung – unbedingt lesen!
(Eine Rezension der Gastrezensetin Sylvia)