Endlich mal wieder Zeit für einen Fitzek. Die Buchaufmachung ist dem Droemer Verlag sehr gelungen, dunkle Seiten und eine davonlaufende Person. Hier wurde Wert auf das Detail gelegt.
Mit „Der Heimweg“ legt Sebastian Fitzek einen extrem atemberaubend und stimmigen Thriller vor. Eine Geschichte voller Gewalt und an manchen Stellen musste ich tief Luft holen, weil naja, es war heftig. Nicht abartig oder unvorstellbar, mehr der Blick in die Abgründe der Menschheit. Und wie die Täter es auch noch begründen und sich ins positive Licht rücken. Und sich am Leid der Opfer „bedienen“, sich darin laben. Einfach nur abartig. Was aber noch viel schlimmer ist, dass solche Erniedrigung überall vorkommen und die Opfer immer Ausreden parat haben, warum wieder ein blauer Fleck zu sehen ist. Doch daraus zu kommen, erfordert viel Mut und Kraft. Man kann nur hoffen, dass es Vielen gelingt.
Seite 46 „… Dass sie einst eine Frau mit einem Ziel gewesen war. Auf einer langen Reise, die sie mit Hoffnung auf Zufriedenheit und womöglich sogar auf Liebe angetreten hatte und deren Pfade, wie sie lernen musste, mit Landminen gepflastert waren, denen man nur mit sehr viel Glück ausweichen konnte. Und Glück, nun ja, das war der erste Freund, der sich von ihr verabschiedet und seine Mitfahrticket zerrissen hatte – und das schon vor verdammt langer Zeit.“
Ein tolles Katz- und Mausspiel mit falschen Fährten.
Sehr gut finde ich, dass Sebastian Fitzek auch auf die Wichtigkeit des Heimweg-Telefons hinweist.
Eine klare Leseempfehlung, aber definitiv nichts für schwache Nerven.
Mein Dank geht an Sebastian Fitzek für die atemberaubende und gruselige Lesestunden. Ich hoffe so sehr, dass bald wieder Lesungen möglich sind.
Daten:
Autor: Sebastian Fitzek
Titel: Der Heimweg
Herausgeber: Droemer HC (Oktober 2020)
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
ISBN: 978-3426281550