Mit „Die Frauen von Kopenhagen“ legt Gertrud Tinning einen unglaublich spannenden Roman über die damalige harte Zeit vor. Das Leben ist unvorstellbar hart und ein Menschenleben zählt so gut wie gar nicht. Und erst recht kein Frauenleben. Die handelnden Personen sind junge Frauen, deren Wille nichts zählt und die unheimlich hart arbeiten. Und am Ende kaum genug zum Leben haben. Die jungene Frauen kämpfen für Verbesserungen und wollen die Ungerechtigkeiten nicht mehr hinnehmen. Doch allein kann niemand etwas ausrichten und es wird der Beginn der Frauenorganisationen dargestellt. Für mich sehr stimmig.
Folgende Stellen sind mir in Erinnerung geblieben.
Stelle aus Kapitel 5″… So war das Leben. Elend und ungerecht.“
Bildhafte Sprache Kapitel 6 „Sie hatte schlecht geschlafen, weil die Fragen hartnäckig wie Ratten an ihr nagten.“
Kapitel 44: „Hoch über ihr zog ein Vogelschwarm in spitzer Formation vorbei. Dort oben war es sauber und unkompliziert, aber hier unten auf der Erde waren die Verhältnisse vollkommen verkehrt, die Menschen hatten alles zerstört. Doch nicht der Gestank und die Hässlichkeit waren das Schlimmste, sondern dass die Leute eine Tugend daraus machten, sich gegenseitig das Leben zu erschweren.“
Mein Dank geht an das Team vom Diana Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin für den gut recherchierten Roman.
Daten:
Autor: Gertrud Tinning
Titel: Die Frauen von Kopenhagen
Herausgeber: Diana Verlag (April 2021)
Broschiert: 448 Seiten
ISBN: 978-3453292512
Originaltitel: En uretfærdig tid