Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Ein Mann namens Ove

Da wir aktuell wenig ins Kino kommen – ich glaube in diesem Jahr waren wir noch gar nicht – haben wir uns mittlerweile eine kleine Sammlung DVDs zugelegt, die wir nun nach und nach anschauen werden. Markus übernimmt es wieder, wie ja auch im Bereich des Kinofilms, diese zu besprechen. Den Anfang macht er heute mit „Ein Mann namens Ove“.

Ein Mann namens Ove

Wer kennt sie nicht, die Männer wie Ove einer ist: Alt, stur, unfreundlich und neurotisch.

Griesgram Ove lebt in einer kleinen Einfamilienhaussiedlung in Schweden, er ist seit kurzem Witwer und hat seine ganz eigene Routine.

Doch sein Leben erfährt weitere Erschütterungen. Er verliert seinen Job und es ziehen neue Nachbarn ein – die weder einparken können, geschweige denn sich an die hunderte von Verboten und Regeln der Siedlung halten.

Der Film erzählt vom Ove der Jetztzeit, dessen Frau gestorben ist und der er am liebsten folgen würde. Doch der Film zeigt auch, wie er so geworden ist, was diesen Menschen aus ihm gemacht hat. Episoden der Vergangenheit zeigen seinen Lebensweg.

Er erzählt aber auch, dass hinter der harten Schale auch nach Jahren noch ein weicher Kern sitzt. Wenn man Menschen mit Respekt und Freundlichkeit begegnet, kann man die Schale knacken – so wie die junge Nachbarin.

Der Film zeigt ohne unnötige Ausschmückung das triste Leben im Nirgendwo. Er könnte auch in Deutschland, Österreich, Polen oder sonst wo spielen – der Thema ist universal und die bildliche Darstellung ist so unaufgeregt, dass sie in den Hintergrund tritt.

Der trockene, schwarze Humor ist zu großen Teilen sehr subtil, doch hinterlässt er ein meist warmes Gefühl. Man kennt die Situationen und kann sich daher gut hineinversetzen, vieles kommt einem Bekannt vor. Es ist fast so, als hätte man Clint Eastwoods „Gran Torino“ nach Schweden verpflanzt und mit schwarzem, skandinavischen Humor gewürzt.

Was der Film für eine Botschaft enthält kommt ganz auf die Perspektive an, aber für jeden ist etwas dabei:
Sei offen für Neues und freundlich zu neuen Leuten in deinem Leben!
Jeder Mensch hat eine Geschichte!
Es ist nie zu spät für einen Neubeginn!
Jeder verdient einen Freund!
Und nicht zuletzt: Saab hat schon immer tolle Autos gebaut!

Der Film schwankt zwischen Komödie und Tragödie, ist gesellschaftskritisch und anrührend – er lebt von seinen Gegensätzen und den Schauspielern, die ihre Rollen ausfüllen.

Die vorhandenen Längen, die allzu vorhersehbaren Wendungen und teils blassen Nebenfiguren (was in der Buchvorlage anders sein soll) verhindern hier die volle Punktzahl. Aber 4 / 5 Sternen und eine Empfehlung ist er allemal wert.

Prädikat: Sehenswerter „Gran Torino“ in Schweden!

Daten:
Laufzeit: 112 min.
FSK: ab 12
Regie: Hannes Holm
Genre: Tragikkomödie, Drama
Soundtrack: Gauta Storras
Drehbuchautor: Hannes Holm
basiernd auf dem Buch von Frederik Brackmann
Hauptdarsteller: Rolf Lassgård, Bahar Pars, Filip Berg, Ida Engvoll, Tobias Almborg

 

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