Wenn es in Büchern um meine Heimatstadt Dresden geht, werde ich neugierig und mir juckt es in den Fingern. Nun kenne ich mit Christine Sylvester eine Autorin, welche in Dresden lebt, Krimis schreibt und diese auch noch in ihrer – unserer – Heimatstadt spielen lässt.
Vor knapp zwei Jahren habe ich das letzte Buch von ihr gelesen – auch ein Krimi und noch dazu mit der gleichen Hauptfigur – das ich nun doch sehr neugierig war.
„Ganoven-Blues“ ist der dritte Teil um den Taxifahrer Kökkenmöddinger, der immer wieder in Kriminalfälle reingezogen wird.
Um was geht es in dem Buch?
Es lief schon mal besser für Kökkenmöddinger: kurze Fahrten, kaum Touristen, wenig Arbeit. Da kommt ihm ein zufällig aufgegabelter Kunde mit Sonderwünschen wie gerufen. Der Mann mit der Ausstrahlung eines Al Capone sucht nach einem durchzechten Wochenende sein Auto. Schon bald fragt sich Kökkenmöddinger, ob sein Fahrgast wirklich nur optisch einiges mit dem legendären Gangsterboss gemein hat. Augenscheinlich meidet er die Polizei und öffentliche Plätze. Auch sein Auto bleibt unauffindbar, während die Medien von einem ausgebrannten Wagen berichten, in dem eine Leiche lag. Kökkenmöddinger traut seinem seltsamen Fahrgast immer weniger. Doch da die beiden Männer eine besondere Leidenschaft für Blues teilen, entsteht eine geradezu freundschaftliche Verbindung. Und während sie vor dem organisierten Verbrechen ebenso flüchten wie vor der Polizei, brauen sich in der Öffentlichkeit wilde Spekulationen über eine Entführung zusammen. Ausgerechnet Kökkenmöddinger hält man für den Entführer. Eine Situation, die nur noch mit der Hilfe seiner Mitbewohnerin Jelena gemeistert werden kann …
Wie ihr seht, es klingt nicht schlecht und ich bin mit viel Vorfreude an das Buch rangegangen. Und dann … ich weiß nicht was und vorallen Dingen wie ich es sagen soll:
Das Buch konnte mich nicht packen. Überhaupt nicht. Hat es Kökkenmöddinger in den vorherigen zwei Bänden noch geschafft, mich mit seiner Art zu überzeugen, ging er mir diesmal auf die Nerven. Er merkt, dass mit seinem Fahrgast irgendwas nicht stimmt, macht aber wegen des „Fahrauftrages“ und damit auch wegen des Geldes alle Eskapaden seines Fahrgastes mit. Er wundert sich über das Verhalten und ändert trotzdem nichts?
Spannend war die Geschichte für mich auch absolut nicht. Sie dümpelte vor sich hin, stolperte von einer Situation in die nächste ohne das es für mich wirklich Sinn ergab.
Einzig die Fahrten in den von mir bekannten Gebieten Dresden und Meissen zum Beispiel konnten mich begeistern, erkannte ich doch die ein oder andere Stelle wieder.
Das „Anhimmeln“ seiner Jelana, das Kökkingenmöddinger schon seit dem ersten Band „betreibt“, nervt mit der Zeit auch irgendwann und ich als Leserin wünsche mir, dass sie mal irgendwann zu „Potte“ kommen. Diese ständigen Wiederholungen dessen, das sein Tag nur gut ist wenn er ihre Stimme im Radio hören kann, langweilen.
Ich hatte mich auf den dritten Teil der Reihe gefreut und denke sehr gerne an den Anfang zurück. An die kulinarische Lesung von Christine Sylvester mit dänischer Küche (damals durfte ich kochen) und auch an den zweiten Band, der noch witzig war.
Der Witz ging für mich hier leider verloren und ich frage mich, warum? Hat sich kaum merklich die Figur verändert? Oder habe ich mich verändert?
Es tut mir leid, aber da mich das Buch nicht packen konnte und ich mich zum weiterlesen sehr animieren musste, kann ich nur 2 ½ von 5 möglichen Sternen vergeben.
Daten:
Autor: Christine Sylvester
Titel: Ganovenblues
Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Bild und Heimat Verlag (März 2018)
ISBN: 978-3959581486