Momentan greife ich bei meiner Buchauswahl auch gerne mal zu Büchern, in denen „reifere“ Frauen oder Frauen im besten Alter die Hauptrolle spielen. Bin ich doch auch nicht mehr die allerjüngste.
So habe ich zugegriffen, als ich dieses Buch mit dem witzigen Titel und dem passenden Cover entdeckt habe.
Mia, 45 Jahre alt und in Berlin Dahlem zu Hause findet heraus, dass ihr Mann sie betrügt. Ehe sie es sich versieht, steht die von den Trümmern ihrer Ehe. Aber nicht nur der Mann ist weg, auch der finanzielle Rückhalt und das schicke Haus. Und natürlich auch die hippen Freunde – denen der äußere Schein wichtiger ist als alles andere.
Aber anstatt aufzugeben erfindet sich die ehemalige Journalistin mit Hilfe einer alten Freundin neu. Sie findet eine neue schicke Wohnung im angesagten Kreuzberg, findet neue Freunde und ein neues Lebensziel.
Wie gesagt, mit Hilfe ihrer Freunde. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass sie mit ihrer Selbstfindung immer erst dann ein Stück weiterkam, wenn ihre Freunde ihr „in den Hintern“ getreten haben und dann ging dass dann alles immer sehr schnell und teilweise auch überhastet.
Die Trennung von ihrem Mann nahm – meiner Meinung nach zu wenig Raum ein. Er verschwand dann eigentlich sang- und klanglos und ward nicht mehr gesehen. Dazu entgegengesetzt nach dieses Hick-Hack mit der „neuen“ Liebe viel zu viel Raum ein. Ein wenig mehr Tiefgang bei der Selbstfindung und bei einigen Figuren hätte dem Buch gut getan.
Trotzdem war es eine angenehme Lektüre die mich gut unterhalten hat, aber mehr als Mittelmaß war es nicht.
Daher kann ich hier auch leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.
Daten:
Autor: Bibo Loebnau
Titel: Gut in Schuss mit leichten Macken
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (September 2019)
ISBN: 978-3453423237