Der Sommerroman von Silvia Konnerth hat mich, nachdem ich ihn einmal angefangen habe, begeistern können. Zum Anfang dachte ich noch: na, ist ja klar wie es endet. Und ja, es gibt ein Happy End. Aber anders als gedacht.
Auch während des Lesens war ich mir lange Zeit sicher, dass ich weiß wie es ausgeht obwohl das offensichtliche „Happy End“ mir gar nicht gefallen hatte. Denn diese Figur mochte ich gar nicht, sie war mir so unsympathisch.
Doch die Autorin hat es geschafft, mich in die Irre zu führen und zu überraschen. Denn während des Lesens musste man quasi „zwischen den Zeilen“ lesen, um wirklich den Durchblick zu haben. Aber das wurde mir erst am Ende des Buches tatsächlich klar.
Silvia Konnerth ist es gelungen, mich auf einen Ausflug in die Lüneburger Heide mitzunehmen und zwar so, dass ich der Meinung war, diese direkt vor mir zu sehen, die Heideluft zu schnuppern, die Farben und Landschaften zu sehen. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich im vergangenen Jahr erst dort war und daher auch alles noch gut vor Augen hatte.
Der Autorin ist es gelungen, authentische und zugleich skurrile Figuren zum Leben zu erwecken, auf die man sich gerne eingelassen hat und die man gerne begleitet hat. Und da war es egal, ob sie mir sympathisch waren oder nicht – ich war gerne mit ihnen unterwegs.
Emma hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine warmherzige, liebenswerte Person, die zu ihren Fehlern steht und während der Zeit in der Lüneburger Heide lernen muss, anderen aber auch hauptsächlich sich selbst zu verzeihen.
»Wenn es nicht zurückgeht, muss man eben vorwärts laufen.«
Weitere Figuren die mir gefallen haben, waren die Eltern von Emma. Auch wenn sie ihrer Tochter nicht ständig sagen, wie lieb sie sie haben, ihre Liebe spricht aus den Taten der beiden. Sie sind so süß – auch im Umgang miteinander – dass ich gerne einmal mit ihren die leckeren Herzwaffeln oder den Buchweizenkuchen essen würde.
Die tierischen Nebenfiguren Elvis und Lilly haben sich einen Platz in meinem Leserherz erobert.
Ich konnte während des Lesens mitfiebern, habe gelacht und Schmetterlinge im Bauch gehabt. Mit den Protagonisten mitzufiebern und dabei zu sein, war wunderbar.
Nur eines hat mich gestört: Es wurde so ein Geheimnis darum gemacht, warum Emma Hals über Kopf aus dem Ort verschwunden ist und warum alle Bewohner des Ortes so abweisend reagieren. Und dann wird das Ereignis so kurz abgehandelt, dass es fast untergeht. Das hätte meiner Meinung nach etwas mehr thematisiert werden müssen, damit es zum Abschluss kommt. So war es zu viel „Drama“, dann dann quasi in einem kurzen Abschnitt abgehandelt und „verziehen“ wurde.
Aus diesem Grund bekommt das Buch von mir 4 von 5 möglichen Sternen.
Daten:
Autor: Silvia Konnerth
Titel: Heideblütenküsse
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (Juli 2019)
ISBN: 978-3734106538