Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich gleich vom Klappentext her berührt und das es schafft, die Rührung die ganze Zeit über aufrecht zu erhalten, ohne ins kitschig-peinliche abzutriften.
Emily Bold ist für mich eine Neuentdeckung des Jahres 2014. Aufmerksam geworden bin ich auf die Autorin auf der diesjährigen LoveLetter-Convention in Berlin, wo mein Freund eines ihrer Bücher für mich signiert erstehen konnte.
Gelesen habe ich es innerhalb weniger Tage. Tage habe ich gebraucht, weil ich immer mal wieder innehalten musste, denn die Geschichte rund um die schwangere Piper, die durch einen tragischen Unfall zu Hause ihren geliebten Partner verloren hat, ging mir sehr nah.
Emily Bold schafft es, die Gedanken und Gefühle von Piper in der der schweren Zeit glaubhaft und mit viel Gefühl zu beschreibe. Ihre Ängste, ihre Wut, ihre Selbstzweifel – all das ist in jeder Zeile des Buches real und greifbar.
Die Geburt des Kindes, das aneinander gewöhnen und auch wie Schritt für Schritt der Kampfgeist in Piper erwacht und das normale Leben wieder die Oberhand gewinnt.
Dass es eine neue Liebe für sie geben wird, war schon beim Lesen des Klappentextes sofort klar. Aber der Weg dahin, der alles andere als leicht für Piper ist, ist nachvollziehbar und enthält berührende, lustige und auch viele nachdenkliche Momente.
Neben Piper glänzen aber auch die Nebenfiguren in dem Buch – alle passen irgendwie richtig gut zusammen, ergänzen sich und machen die Geschichte rund. Sei es Kevin, der beste Freund oder Jenny, die beste Freundin. Die Schwiegereltern, der Nachbar …. alle bereichern mit das Buch, in dem sie ihm zusätzlich Leben einhauchen.
Das Buch hat mich mit Tränen in den Augen zurückgelassen. Ob es nun daran liegt, das ich selbst schwanger bin und meinen Partner so sehr liebe, dass ich mir nicht vorstellen kann ohne ihn zu sein oder ob es zu 101 % an dem Buch allein lag vermag ich nicht zu beurteilen.
Fakt ist jedoch, das mich selten ein Buch so sehr von der ersten bis zur letzten Seite berührt hat. Damit gehört „Klang der Gezeiten“ zu einem meiner Lieblingsbücher in diesem Jahr.
Da verzeih ich auch gern, dass der Schnitt des Buches nicht wirklich sauber ausgeführt ist und die Seitenzahlen fast komplett fehlen. Das passiert bei Self-Publishing hin und wieder und soll der 5-Sterne-Wertung nicht im Wege stehen.