Im November / Dezember waren wir mal wieder im Kino – insgesamt sogar vier Mal. Zwei mal nur wir Großen, zwei Mal mit unserer großen Tochter. Einen der Filme, den wir geschaut haben, stellt Euch Markus jetzt vor:
Le Mans – ein in der ganzen Welt bekannter Name, denn er steht für eine legendäre Rennstrecke, ein Rennen, welches bis heute zu den anspruchsvollsten der Welt gehört. Bei den 24h von Le Mans zu gewinnen gilt darum seit jeher als Zeichen von höchstem Ingenieurbau, Zuverlässigkeit und wahrer Fahrkunst. Das galt umso mehr in den frühen Jahren.
In den frühen 60er Jahren dominierte Ferrari den Motorsport, aber war finanziell angeschlagen. Ford wollte eine Übernahme, doch diese kam nie zustande.
Zu der dazugehörigen Demütigung kam es, dass auch auf der Rennstrecke Ford keine Chance hatte. Henry Ford II. beauftragte daraufhin Carroll Shelby mit dem Bau (der Weiterentwicklung) des GT40 genannten Rennwagens für Langstreckenrennen.
Mit dieser Vorgeschichte, großer Firmenpolitik, ehrgeizigen Managern auf der einen, ambitionierten Technikern und Rennfahrern auf der anderen Seite sei das Spannungsfeld des Filmes erklärt.
Das Ziel, dass ein Ford das 24h Rennen von Le Mans gewinnen soll, war lange außer Sicht. Erst als Carroll Shelby die Kontrolle des Projektes übernahm und Ken Miles als Test- und Rennfahrer einsetzte, wurde das Projekt erfolgreicher.
Der Aufbau des an die realen Ereignisse eng angelehnten Films ist aber nicht nur etwas für Technikfans und Autoliebhaber. Das Szenenspiel von Christian Bale und Matt Damon, das menschliche auf und ab, die Nebencharaktere (Caitriona Balfe!), die Spannung – all das macht den Film zu etwas Besonderem.
Die Tragik des Films ist zugleich die des wahren Lebens – deshalb nicht zu viel dazu. Mir hat besonders gefallen, dass der Film die realen Geschehnisse aufgegriffen hat, ohne reißerisch dazu zu dichten.
Für die Stimmung, das Gefühl, die Haupt- und Nebendarsteller vergebe ich an dieser Stelle 4,5 Sterne. Warum nicht 5 Sterne? An einigen Ecken war der Film ein wenig langatmig und es ist nicht immer klar, in welcher Zeit man sich befindet – Rückblende oder nicht?
Auf jeden Fall ist dieser Film eine Empfehlung, auch für Leute die mit dem Begriff Le Mans sonst nicht so viel anfangen können.
Daten:
Titel: Le Mans 66: Gegen jede Chance
Original: Ford v Ferrari
Laufzeit: 2 Std. 33 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Regie: James Mangold
Genre: Biografie / Drama
Soundtrack: Marco Beltrami, Buck Sanders
Drehbuchautor: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, Jason Keller
Basierend auf dem Buch von A.J. Baime
Hauptdarsteller: Matt Damon (Rolle: Carroll Shelby), Christian Bale (Rolle: Ken Miles), Caitriona Balfe (Rolle: Mollie Miles), Tracy Letts (Rolle: Henry Ford II), Jon Bernthal (Rolle: Lee Iacocca), Josh Lucas (Rolle: Leo Beebe), Noah Jupe (Rolle: Peter Miles), Remo Girone