Bei diesem Buch hat mich das Cover gepackt, ich musste es einfach lesen und mehr über Meret Oppenheim erfahren. Für mich drückt das Cover das aus, was sie ausgemacht hat, jung, hübsch, mutig, offen für Neues. Mir war bekannt, dass sie eine berühmte Künstlerin war, aber in welchen Kunstkreisen sie gewirkt hat, nicht. Es war ein Genuss, dieses Buch zu lesen und mich in Paris Anfang der 30er Jahre zu bewegen. Eine starke Frau, die ihren Weg gegangen ist, egal wieviele Steine ihr in den Weg gelegt worden sind. Ihr Verhalten wurde von den eigenen Eltern in Frage gestellt, sie wurde sogar für psychisch krank gehalten, doch sie hat sich nicht beeindrucken lassen. Interessant fand ich auch, dass man nicht pauschal sagen kann, dass die ältere Generation damit ein Problem hat, nein, es sind oft festgefahren Verhaltensmuster.
Der Autorin ist es gekonnt gelungen, die Änderungen in der Kunstszene einzufangen, die Freiheit der Frauen, aber auch die dunklen Zeiten aus Nazi- Deutschland zu erwähnen. Eine klare Leseempfehlung.
Meine Lieblingsstellen Seite 9 „Adieu, Itscheli! Jetzt ist es Zeit, deinen großen Traum entgegenzugehen! Und denk dran: Aus Stolpersteinen können Kunstwerke werden!“
Seite 118 „Ich gebe einen Anstoß, aber jede Person hat ihre eigene Assoziationen. Kein Betrachter sieht ein und dasselbe Bild. Faszinierend, findest du nicht? „
Seite 161: „Ich glaube nicht, dass Monsieur Duchamp überheblich ist. Es ist einfach seine Art. Er ist wohl eher ein Einzelkämpfer, einer, der die Dinge gerne mit sich selber ausmacht.“
Seite 414 „Die besten Dinge genießt man häppchenweise.“
Mein Dank geht an den Heyne Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und an die Autorin Mina König, die das Leben von Meret Oppenheim lebendig macht.
Daten:
Autor: Mina König
Titel: Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
Herausgeber: Heyne Verlag (August 2022)
Broschiert: 512 Seiten
ISBN: 978-3453425644