Mit Fortsetzungen gelungener Filme ist es so eine Sache. Ist es dann auch noch eine französische Komödie, bin ich zumindest skeptisch. Naja, aber man soll ja unvoreingenommen sein – also die Frau geschnappt und ab ins Kino.
Nachdem der erste Teil von „Monsieur Claude und seine Töchter“ sehr komisch war und die interkulturellen Vorurteile herrlich auf die Schippe zu nehmen wusste, waren wir sehr gespannt, ob das ein zweites Mal funktionieren kann.
Claude und Marie haben für ihre Familie einige „durchgemacht“, sie haben alle Heimatländer ihrer Schwiegersöhne besucht und nun genug davon – umso mehr freuen sie sich auf ihr Frankreich.
Von dem haben ihre Schwiegersöhne nun aber aus unterschiedlichsten Gründen genug – Chao fühlt sich als Asiate bedroht, Charles als schwarzen Schauspieler diskriminiert, Rachid hat genug davon Islam-spezifische Fälle zu bearbeiten und David ist erfolglos und schiebt das auf die Engstirnigkeit der Franzosen und Neider.
Allen gemein ist der Plan, mit Kind und Kegel auszuwandern. Die Familie droht sich über den ganzen Globus zu verteilen – das können Claude und Marie nicht zulassen.
Nach einem eher schwachen Start nimmt der Film bald Fahrt auf, spielt elegant mit Vorurteilen, ohne mit dem Finger auf die eine oder andere Seite zu zeigen. Dabei gelingt es, dem Publikum unverhohlen den Spiegel vorzuhalten, indem man sich in der einen oder anderen Situation wiedererkennt.
Man kann ein paar herzlich lachen, geht am Ende mit guter Laune aus dem Kino.
Kann der Film an den ersten Teil anknüpfen? Ja.
Ist es ein Kandidat für den besten Film in diesem Jahr? Eher nicht.
Würde ich ihn empfehlen? Ja.
Auch wenn einiges etwas platt geraten ist, ist es doch ein sympathischer Film, ohne zu viel Tiefe. In Summe sind 4/5 Sternen meiner Meinung nach gerechtfertigt.
Daten:
Laufzeit: 1 Stunde 39 Minuten
FSK: 6
Regie: Philippe de Chauveron
Genre: Komödie
Soundtrack: Marc Chouarain
Drehbuchautor: Philippe de Chauveron
Hauptdarsteller: Christian Clavier (Rolle: Claude Verneuil), Chantal Lauby (Rolle: Marie Verneuil), Ary Abittan (Rolle: David Benichou), Medi Sadoun (Rolle: Rachid Benassem), Frédéric Chau (Rolle: Chao Ling), Noom Diawara (Rolle: Charles Koffi), Frédérique Bel (Rolle: Isabelle), Julia Piaton (Rolle: Odile)