Es gab eine Zeit, da habe ich jedes Buch von Henning Mankell aus der Wallander-Serie regelrecht verschlungen. Ich habe sogar, obwohl es sonst gar nicht meine Art ist, die Hardcover-Ausgabe gekauft, weil ich nicht auf das Taschenbuch warten wollte. Ich habe die Serie geliebt.
»Ich werde allmählich sogar zu alt für mich selbst, dachte er.
Zu alt für mich selbst und zu alt für meinen Beruf.«
Nun habe ich – mehr durch Zufall – diese Geschichte von Henning Mankell entdeckt. Zeitlich einzuordnen ist sie vor dem Buch „Der Feind im Schatten“.
Für mich stand Henning Mankell immer für spannende Geschichten, interessante Fälle und Charaktere, die mit viel Tiefgang beschrieben wurden.
Ich muss leider sagen „stand“: denn dieses Büchlein – gerade mal 144 Seiten dick – konnte mich überhaupt nicht überzeugen.
Die Geschichte war total flach, komplett spannungsfrei und den Figuren fehlte der Tiefgang. Zwar sind Wallander & Co. beschrieben wie immer, aber die weiteren Figuren waren komplett eindimensional und so leblos, das das Lesen absolut keinen Spaß mehr gemacht hat.
Ich habe die Geschichte beendet, um zu erfahren ob sich daran etwas ändert. Aber dem war leider nicht so.
Da „Der Feind im Schatten“ das letzte Buch der Wallander-Reihe sein sollte, frage ich mich nun, warum es diese Geschichte überhaupt noch gab? So lieblos wie sie geschrieben wurde, hätte sich der Autor dies auch sparen können.
Wäre das mein erstes Buch von ihm gewesen – wäre es zeitgleich das letzte was ich je angefasst hätte. So hat das Buch nur einen früher sehr begeisterten Mankell-Leser schwer enttäuscht.
Von mir gibt es 1 von 5 Sternen.
Daten:
Autor: Henning Mankell
Titel: Mord im Herbst
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (Juli 2015)
ISBN: 978-3423215985
Originaltitel: Handen