Frisch, fröhlich und locker erzählt – das Buch hat alles was ein gutes Sommer-Urlaubs-Buch braucht.
Rosy, frisch geschieden und im besten Alter freut sich darauf, neu durchzustarten. Aber: sie hat die Rechnung ohne ihre Familie gemacht. Erst suchen die „Kinder“ das Elternhaus wieder heim, dann steht das Schwiegermonster vor der Tür und zu guter letzt auch noch der Ex-Mann. Alles kein Problem, gäbe es da nicht die Jugendliebe, die wieder auftaucht.
Lilli Beck erzählt aus der Sicht von Rosy alle Geschehnisse so locker-leicht, das man aus dem Schmunzeln gar nicht mehr rauskommt. Die Gedanken von ihr, die Gefühle – alles ist so authentisch und herzerfrischend. Die Situationskomik die aus der Konstellation heraus entsteht ist so herrlich beschrieben, dass man im Nu durch das Buch durch ist. Was eigentlich sehr schade ist, denn von mir aus könnte die Geschichte wesentlich länger sein.
Rosy ist eine sehr sympathische Figur – genau wie ihre Kinder sehr detalliert und plastisch beschrieben, das es eigentlich auch die Familie um die Ecke sein könnte. Mein heimlicher Favorit ist aber eine andere Figur. Das herrlich chaotische Schwiegermonster Lotte. Eine so herrliche Beschreibung der ausgeflippten Schwiegermutter mit dem etwas sehr eigenwilligen Kleidungsstil und der ganzen liebenswert-chaotischen Art die sie an den Tag legt: wenn ich nicht schon einen supertolle „Schwiegermutter“ hätte – Lotte wäre meine Wunschkanditatin. Rosy sieht das am Anfang ganz anders, aber zum Schluss ….
Die Geschichte läd zum schmunzeln und laut lachen ein. Gerade einige der Beschreibungen wie das schon erwähnte „Schwiegermonster“ oder die Pyjamaparty mit der Schwiegermutter zum Muttertag; das Chaos das entsteht wenn die ganze Familie auf einmal wieder zusammen ist. Aber es gibt auch zwischen durch mal leisere Töne, besinnlich aber nicht aufdringlich. Zum Beispiel die Frage, ob man denn wirklich immer nur Mutter sein muss. Hat man nach der Trennung kein Recht auf ein eigenes Leben? Einen Beruf? Oder wie der Moment als der Freund der Tochter ins Spiel kommt. Die Beschreibung eines vom äußeren her Außenseiters mit dem Spitznamen „Mozart“. Hier weisst die Autorin ganz sanft darauf hin, dass man nicht immer vom Äußeren her auf einen Menschen schließen kann.