Im Vorfeld zur lit.love 2018 durfte ich Petra Durst-Benning interviewen und wenig später durfte ich sie dann auch noch persönlich treffen. Im Interview bin ich natürlich auf das Thema Weihnachten zu sprechen gekommen und habe ihr meine Fragen dazu gestellt. „Wenn ich Zeit habe, setze ich mich gern an die Nähmaschine, dann gibt’s Lavendelsäckchen, Kissenhüllen, Turnbeutel und andere Kleinigkeiten zu Weihnachten.“ schrieb Petra mir als „Untertitel“ zu einem Bild. Oh, wie gerne würde ich da auf ihrer Liste stehen *lach*. Ich bewundere alle, die so wunderschöne Sachen zaubern können.
Katja: Wie verbringst Du die Adventszeit? Was ist dabei für Dich ein absolutes Muss und was muss in Deinen Augen gar nicht sein? Gibt es Rituale bei Dir?
Petra: Ein „Müssen“ gibt es bei mir gar nicht, dafür tatsächlich viele Rituale. Manche sind sehr alt wie beispielsweise die Weihnachtsfrühstücke mit den besten Freundinnen. Andere Rituale kommen neu dazu. Ganz wichtig: Kerzen! Überall Kerzen! Gleich zu Beginn stelle ich überall Windlichter und Kerzen auf, ich möchte die dunkle Jahreszeit erhellen.
Katja: Schmückst Du Dein Haus, Deine Wohnung weihnachtlich? Gibt es da ein Dekostück, das Dir viel bedeutet? Das Du vielleicht schon seit Deiner Kindheit hast oder mit einem besonders lieben Menschen verbindest.
Petra: Ich liebe es, das Haus mit meinen Weihnachtssachen jedes Jahr mit komplett neu zu dekorieren, indem ich neue Farbkombinationen wähle oder Stücke anders kombiniere. Ich mag es dabei, verschiedene Materialien zu mixen: Geschliffene Glasleuchter mit rustikalem Holz, Samt und Spitze, Glaskugeln und Lavendelsträußchen … Erlaubt ist, was gefällt.
Katja: Steht bei Dir ein Weihnachtsbaum? Wenn ja, in welchen Farben wird er bei Dir geschmückt? Und was muss ran an den Baum? Ist es ein echter oder ein künstlicher Baum?
Petra: Ich mag es, zur Adventszeit durch den winterlich verschneiten Schwarzwald zu laufen, dort sehe ich täglich so viele schöne Weihnachtsbäume, dass ich gar kein Bedürfnis verspüre, sie ins Haus zu holen. Aber Tannengrün – das darf mit ins Haus.
Katja: Wie sehen bei Dir die Weihnachtsvorbereitungen aus? Bist Du eher der Typ, der den Geschenkeeinkauf schon Wochen und Monate im Voraus erledigt oder eher der „Upps … schon wieder Weihnachten?“-Typ , der kurz vor knapp alles besorgen muss?
Petra: Da ich im Herbst meistens auf Lesereise bin und dabei täglich in neue Städte komme, läuft bei mir der Geschenke-Einkauf dabei quasi mit! Ich verschenke gern Bücher mit einer Kleinigkeit, die irgendeinen Bezug zum Buch hat, obendrauf. Und ich schenke auch gern Dinge, die sich aufzehren, sprich kulinarische Schätze, einen guten Wein oder Champagner, schön ausdekoriert mit Seidenschleife und Glaskugeln aus Lauscha. Was ich nicht gern verschenke, sind so genannte Staubfänger 🙂
Katja: Ich schau ja sehr gern in die Kochtöpfe anderer, um mir auch selber neue Ideen und Inspiratitionen zu holen. Was kommt bei Dir Heiligabend auf den Tisch? Gibt es da traditionell Kartoffelsalat und Würstchen? Oder etwas ganz anderes.
Petra: Wir essen seit über sechs Jahren keine tierischen Produkte mehr. Ausgerechnet an Weihnachten ein Tier zu essen, käme mir gar nicht in den Sinn. Ein Weihnachtsmenü könnte bei mir beispielsweise so aussehen:
Ackersalat mit in Weißwein marinierten Birnenspalten, gerösteten Walnüssen, dazuSenfvinaigrette und knusprigen Baguette-Croutons
Champagnersorbet
Pasta mit weißem Alba-Trüffel oder frischen Pfifferlingen
Duett aus Apfelstrudel mit Vanillesoße &Schokomousse mit Orangen-Kompott
Katja: Möchtest Du mir Dein Lieblingsrezept in der Weihnachtszeit verraten?
Petra: Wenn Freunde kommen, holen wir gern das Waffeleisen heraus und backen Waffeln direkt am Tisch. Jeder dekoriert sich seine Waffel mit dem, was er mag – Marmelade, Schokocreme, Apfelmus oder auch nur Puderzucker. Dazu gibt es nach Wunsch Kaffee, Tee oder auch ein Glas Crémant.
Ein Rezept, das auch gut ohne Eier funktioniert, lautet so:
500 g Mehl, 50 g Vollrohrzucker, 2 EL Backpulver, 1 TL Salz, 3 EL Sonnenblumenöl, 500 ml Sojamilch mit Vanillegeschmack, 100 ml Mineralwasser, Fett fürs Waffeleisen
Die trockenen Zutaten werden gut vermischt, dann gebe ich die Flüssigkeiten dazu, verrühre alles gut, fertig.
Katja: Was wünschst Du Deinen Lesern zu Weihnachten?
Petra: Ich wünsche meinen Lesern, dass sie den Frieden finden, den sie sich wünschen. Dass sie Zufriedenheit verspüren und Dankbarkeit für das, was ist. Denn ein zweites Leben hat niemand von uns in der Tasche, wir sollten also alle das Beste aus dem machen, was wir haben.
Auch wünsche ich allen, dass sie sich nicht unter Druck setzen lassen von den Medien, der Werbung und den lieben Mitmenschen, die uns allesamt sagen wollen, wie das „perfekte“ Weihnachtsfest auszusehen hat. Perfekt ist Weihnachten dann, wenn wir entspannt sind, Zeit füreinander haben und gemeinsam lachen, speisen und genießen können.
Oh, das Waffel Rezept muss ich mir merken! Meine Schwester und mein Neffe vertragen keine Kuhmilch. Das Rezept wäre optimal. Wenn der Teig nicht am Waffeleisen festklebt und die Waffeln schmecken, ist das perfekt.