Wenn wir vier in den Urlaub fahren, versuche ich immer, ein besonderes Erlebnis mit einzubauen, etwas nicht ganz Alltägliches. Manchmal nur für Markus und mich, manchmal aber auch für uns alle vier. So auch in diesem Urlaub im wunderschönen bayerischen Wald.
Bereits im letzten Jahr wollte ich das Erlebnis gerne machen, hatte aber auf Grund fehlender freier Plätze keine Möglichkeit dazu. Dafür aber dieses Jahr.
Es war Montagnachmittag, kurz vor 16 Uhr, als wir in Altreichenau den Huskyhof Dreisessel ansteuerten. Die Besitzer, Kilyan und Andrea, bieten an mehreren Tagen in der Woche Events mit ihren Huskys an und der Montag steht bei Ihnen unter dem Motto „Besuche das Zuhause der Huskys“.
Und das taten wir zusammen mit einem weiteren Pärchen und einem Großeltern-Paar samt Enkelkind. Nach der Begrüßung durch Kilyan erfuhren wir erst einmal etwas über die 5 Rassen der Schlittenhunde. Am bekanntesten sind natürlich die Sibirischen Huskys mit ihren wunderschönen blauen Augen. Davon, dass es noch andere Rassen gibt, die sich in grundsätzlichen Merkmalen unterscheiden, hatte ich bis dato keine Ahnung.
So gibt es den
- Grönlandhund, der kräftig und ausdauernd ist
- Alaskan Malamute:als der größte und schwerste Schlittenhund
- Siberian Husky – er ist der kleinste und schnellste der klassischen Schlittenhunderassen
- Kanadischer Eskimohund – ihn zeichnet ein wolfsartiger Ausdruck aus
- Samojede hat meist reinweißes Fell
Bei Kilyan und Andrea leben derzeit 17 Huskys – drei Canadian Eskimo Dogs und 14 Alaskan Malamute.
Nach einer kleinen Einführung in die Welt der Huskys durften wir die große Zwinger- und Freilaufanlage der Tiere betreten und dann ging es los. Kilyan schloss die ersten Zwinger auf, die ersten vier Hunde stürmten auf uns zu und dann … wurde geknuddelt und geschmust ohne Ende. Es waren sehr große, beeindruckende Tiere – stürmisch aber dennoch sehr sanft. Besonders zu den Kindern, die ähnlich ungestüm waren wie die Huskys.
Kilyan und seine Andrea stellten und die einzelnen Tiere vor – mit ihren teilweise lustig klingenden (und langen) Namen, mit ihren Eigenschaften und Besonderheiten. Gerade vom Wesen her sind alle etwas Besonderes.
Die Kinder konnten sogar in die Zwinger gehen, wo die Hunde lagen oder saßen, konnten streicheln und spielen – die Hunde ließen es geduldig geschehen und gingen weg, wenn es zu viel wurde. Aber auch wir Großen ließen es uns nicht nehmen, ausgiebig zu knuddeln, zumal die Hunde immer wieder kamen und Streicheleinheiten einfordern.
Als ich mich spaßeshalber mal auf das Podest legte, stand schnell ein Husky erst über mir, dann legte er sich neben mich und ich konnte ihn kraulen.
So ganz nebenbei erfuhren wir noch viel über die Arbeit mit Huskys, die Pflege, die Zucht der Tiere. Andrea und Kilyan züchten zum Beispiel Huskys, aber zum „Decken“ kommt es erst, wenn genug Anfragen für die Welpen vorliegen. Bei Ebay oder ähnlichen Plattformen wird man die Tiere nicht finden – nur ernsthafte und geprüfte Anfragen werden „erfüllt“. Ein Ansatz, der mir sehr gut gefällt. Denn ein solches Tier zu halten will, gerade was die Ausarbeitung des Tieres und die Arbeit mit dem Tier angeht, wohl überlegt sein.
Er ließ uns zum Beispiel auch raten, wieviel Futter ein Tier am Tag bekommt und braucht. Ich tippte auf 3 bis 4 kg am Tag – und hätte damit richtiggelegen, wenn die Frage gewesen wäre, wieviel 10 Tiere fressen. Kaum zu glauben, aber der größte und schwerste Schlittenhund, der Malamute, frisst 300 bis 400 g am Tag. Da waren wir ehrlich gesagt sehr überrascht.
Während der 90 Minuten Kuschelzeit mit den Huskys wechselte 3-mal die „Besatzung“. Damit es weder uns noch (hauptsächlich) den Hunden zu viel wird, tauschte er immer wieder durch, so dass wir dann zum Schluss fast alle Huskys einmal streicheln und fotografieren konnten.
Auch Tage nach dem Event schwärmten (und schwärmen) unsere Kinder von dem Erlebnis, dem Kuscheln mit den Huskys und – natürlich – haben beide jetzt ein Husky-Kuscheltier.
Ich kann, auch anhand der vielen Fotos die wir gemacht haben, leider die einzelnen Huskys nicht mehr namentlich auseinanderhalten. Aber jeder einzelne hat mich begeistern können, hat mich fasziniert. Ihre Ausdauer und Geduld, ihre Sanftheit mit den Kindern – es sind einfach wunderbare Tiere.
Für uns vier war es ein wunderbares Erlebnis und die 60 Euro gut investiert. Sollten wir noch einmal in die Gegend kommen, würde ich den Huskyhof auf jeden Fall wieder besuchen und wer weiß, vielleicht findet man mich dann bei einem der anderen Events, die es noch so dort gibt.