Unter dem Untertitel „Vorkochen für eine ganze Woche – gesund, lecker, ausgewogen“ präsentiert die Autorin gesunde und leckere Rezepte auch für das Homeoffice.
Kurz gefasst kann ich sagen, wenn ich die Rezepte losgelöst von dem ganzen drumherum betrachte, sind ein paar wenige dabei, die ich gerne mal ausprobieren würde.
Wenn ich ausführlicher werden müsste, geht es mit der Kritik los.
Gleich zum Anfang nervten mich ehrlich gesagt die sehr pauschalierten und trivialen Aussagen der Autorin, wo ich mich stellenweise auch gefragt habe was sie von ihren Lesern hält. Meint sie wirklich, uns sagen zu müssen, dass man die Arbeitsflächen und die benutzten Küchengeräte regelmäßig saubermachen soll? Wirklich? Ich bin immer davon ausgegangen das eine Küche dreckig ist und man die nicht putzen muss *Ironie aus*
Die Autorin empfiehlt, dass man die zwei Stunden wöchentlich in der Küche, die man angeblich nur braucht um sich ausgewogen und gesund die gesamte Woche zu ernähren, auf einen Sonntag legt. Am besten dann, wenn die Familie noch schläft und es ruhig ist. Hat die Autorin Familie? Ich müsste glaube ich sonntags um 5 Uhr früh aufstehen um die zwei Stunden tatsächliche Ruhe zu haben. Realitätsfremder geht fast nicht.
Zum Thema gesunde Ernährung … die scheint für die Autorin nur von Montag bis Freitag zu gehen bzw. nur 5 Abende zu beinhalten. Was ist mit den letzten beiden Tagen der Woche? Klingelt da der Lieferdienst oder geht man Essen?
Die zwei Stunden wöchentlich, bei dem was jeweils vorbereitet werden muss, ist auch ziemlich niedrig angesetzt und selbst für eine routinierte Hobbyköchin schwer zu schaffen. Zumal man am Tag der Zubereitung doch noch einige Zeit in der Küche steht und am Plan etwas ändern – wie spontane Einladungen, Verschiebung der Mahlzeiten weil man gerade darauf heute keinen Appetit hat – geht auch nicht so ohne weiteres.
Was mich auch gestört hat ist die Einkaufsliste. Durch die vier Spalten, die Zeilenumbrüche und die gewählte Schriftart sind diese sehr unübersichtlich gestaltet.
Was ich mich auch frage: wenn ich Zutaten wie zum Beispiel Möhren schon Tage vorher raspel und erst später in der Woche aufbrauche – gehen dann nicht Inhaltsstoffe verloren? Kann ich dann wirklich noch von frischer Verarbeitung reden? Ich denke da nur an einen Apfel: Wenn ich den schäle und dann tagelang stehen lasse, ist er nicht mehr frisch. Und genauso stelle ich es mir bei allem anderen frischen Obst und Gemüse vor.
Um es auf dem Punkt zu bringen: Meal Prep ist nicht meins und wird es auch nicht werden. Da mache ich mir lieber, mit meiner Familie zusammen, einen wöchentlichen Essensplan und koche frisch.
Es gab ein paar nette Rezeptideen, die wir bestimmt mal umsetzen werden. Aber wirklich vom Hocker gehauen haben mich weder die Rezepte noch das Buch. Nette Idee – schwache Umsetzung – und dafür nur 3 Sterne.
Daten:
Autor: Pascale Weeks
Titel: Mit Meal Prep zum Wunschgewicht
Herausgeber: Goldmann Verlag (November 2021)
Broschiert: 176 Seiten
ISBN: 978-3442178940
Originaltitel: Batch cooking équilibre