Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Hibiskustage von Sabine Lay

Sabine Lay ist das Pseudonym der Autorin Sabine Landgräber und auch wenn ich sie bereits auf dem Autorensofa zum Interview bitten durfte – gelesen hatte ich bisher noch nichts von ihr. Und das wäre auch bestimmt so geblieben, wenn ich nicht durch Zufall bei einem Gewinnspiel teilgenommen hätte, bei dem es um genau dieses Buch ging. Ich hab nicht gewonnen, aber mir ging das Cover nicht mehr aus dem Kopf. Also habe ich es mir bestellt und es noch am gleichen Tag (und am darauffolgenden Tag) nachdem ich es endlich in den Händen halten konnte, verschlungen.

Als ich das Buch nach nicht einmal 2 Tagen Lesezeit zur Seite gelegt habe, gingen mir viele Gedanken wirr durch den Kopf. Das ging von „Wow, was für ein Buch.“ über „Ich will nach Hawaii“ bis zu „Verdammt, warum habe ich bisher noch nie was von ihr gelesen?“

Manchmal gibt es solche Bücher, wo du nur mal schnell die erste Seite, das erste Kapitel vielleicht lesen willst, um dir einen Eindruck zu verschaffen und dann passiert es: das Buch saugt dich ein und gibt dich nicht wieder frei. So war es bei „Hibiskustage“.

Das Buch erzählt die Geschichte von 4 Frauen, den „44ever“ wie sich ihre WhatApp-Gruppe nennt. Vier Frauen mit komplett unterschiedlichen Lebenswegen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die jede ihr eigenes Leben leben, teilweise eine Lebenslüge vor den Freundinnen aufrechterhalten und mehr sein wollen als sie sind. Sie beneiden die andere um das scheinbar schöne und perfekte Leben und sehen nicht, dass alles nur eine Kulisse ist.

Drei von ihnen werden von der 4. Nach Hawaii eingeladen um dort den Jahreswechsel zu viert zu verbringen. Gab es doch damals, vor vielen Jahren, ein Versprechen. Auf der zauberhaften Insel brechen irgendwann die Mauern auf, fallen die Masken und die drei, die zuerst ohne die 4. Im Bunde dort sind, vertrauen einander wieder an. Es reißt alte und frische Wunden auf, aber sie lernen, wieder füreinander dazu sein.

Sie entwickeln in ihrer Zeit auf Hawaii ein Ritual, das mir sehr gut gefallen hat: jeden Abend zum Sonnenuntergang sich zusammenfinden und ein leckeren Cocktail schlürfen und den Moment genießen. Traumhaft. Man konnte sich richtig wegträumen.

Sabine Landgräber ist Drehbuchautorin und ich bin da meist sehr skeptisch und vorsichtig. Meiner Erfahrung nach schreiben Drehbuchautoren „richtige“ Bücher entweder total statisch, das es sich wie ein Drehbuch schreibt oder aber so phantastisch, das die Szene richtig vor dem inneren Auge entstehen kann.

Zum Glück gehört die Autorin zur letzteren Gruppe. Sie schafft es, mit einfühlsamen Worten eine Szene entstehen zu lassen, in der man sich quasi beim Lesen befindet. Man hat das Gefühl, direkt mittendrin zu sein, dabei zu sein. Ich hab die Farbenpracht der Blumen gesehen, das Rauschen der Wellen gehört und den Duft geschnuppert, den von den Food Trucks ausging.

Sie schafft Charaktere, die einen mitreisen. Die man gerne begleitet, wo man gerne miterlebt wie sich sich entwickeln, öffnen. Ich habe den Frust und die Enttäuschung genauso gespürt wie die unbändige Lebensenergie und Freude, das Erwachen der Liebe und des Vertrauens. Aber auch das Entsetzen als Izzy, die vierte im Bunde, endlich dazu stoßen kann.

Hier nahm das Buch eine Wendung mit der ich so nicht gerechnet habe und die mir in bestimmten Szenen die Tränen in die Augen getrieben, mich richtig zum Weinen gebracht hat.

Begeistert war ich davon, das die Autorin hawaiianische Bräuche hat mit einfließen lassen: die Pokes (hawaiianische Vorspeise), das Kochen im Erdofen usw.

Das Buch hat viele Gefühle und Wünsche, Gedanken und Träume in mir geweckt.

Einmal Hawaii zu erleben ist schon lange mein Traum und wer weiß, vielleicht erfülle ich ihn mir eines Tages mal. Zwei andere Wünsche, nämlich weitere Bücher der Autorin zu lesen und einmal hawaiianisch zu kochen sind da leichter zu erfüllen.

Was auch toll wäre: mit meinen drei engsten und liebsten Freundinnen mal zusammen Urlaub zu machen – ein Wochenende genügt da schon und es muss ja auch nicht unbedingt Hawaii sein.

Von mir gibt es für dieses Buch 5 Sterne – einfach genial und ich sage DANKE dafür.

Daten:
Autor: Sabine Lay
Titel: Hibiskustage
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Penguin Verlag (März 2020)
ISBN: 978-3328103912

 

 

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