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Kalte Havel von Tim Pieper

Sylvia hat mal wieder einen tollen Krimi gelesen, den sie uns heute wärmstens an Herz legt. Ich muss sagen, „Kalte Havel“ klingt echt gut. Vielleicht kann sie Euch ja auch überzeugen, zu dem Buch zu greifen.

Mit diesem 2. Fall für den Kommissar Toni Sanftleben ist es Tim Pieper erneut gelungen, einen grandiosen Krimi zu schreiben. Meine Erwartungen waren hoch, denn mit „Dunkle Havel“ hatte Tim ja bereits einen spannungsgeladenen Krimi vorgelegt und so war ich gespannt, ob oder wie er es schaffen wird.

Wenn man die Bücher von Tim Pieper liest, erfährt man neben dem Geschehen noch viel über seine Wahlheimat und man bekommt Lust die Wirkungsstätten zu besuchen. Durch seine Sprache fühlt man direkt die Stimmung, sei es an der Kirche, als sich Hendrik zum Termin mit seinem Henker begibt oder wenn in den verlassenen Orten wie den Beelitzer Heilstätten sich Gruppierungen treffen.

Seit dem Toni mit den Ermittlungen betraut wird, beginnt das Verwirrspiel um den Täter. So viele Täter hat Toni gar nicht zur Auswahl, aber es kann auch kein Unbeteiligter gewesen sein, so dass nicht nur Toni der Kopf qualmt. Tim Pieper schafft es gekonnt, dass man sich mitten im Fall wiederfindet und ich persönlich habe michgefreut, wieder „alte“ Kollegen von Toni zu treffen. Phong mit seiner speziellen Art ist mir in „Dunkle Havel“ schon in Erinnerung geblieben und so war das Buch auch für mich wie eine Art „Wiedersehn“.

Neben dem Fall spielt auch Tonis Privatleben eine große Rolle. Jahrelang hat er seine vermisste Frau gesucht und nun nach dem sie wieder da ist, müssen sie zueinander finden. An sehr guten Krimis mag ich immer besonders gern die Ermittlungsarbeit und Herangehensweise an den Fall, aber auch die Eigenheiten der Ermittler. Und bei Toni spielt seine Verlustangst eine große Rolle und dies treibt ihn in seinen Fällen an, diese zu lösen und nach Möglichkeit ohne viele Opfer.

Wie im täglichen Leben hat auch Toni mit Menschen zu leben/arbeiten, die man nicht unbedingt haben muss. Die in ihrer Art so sind, dass man sie am liebsten sonst wohin schießen möchte. Doch man muss in seinem Beruf damit zurechtkommen und Toni hat für sich einen guten Weg gefunden, mit seinen Gefühlen so klar zu kommen, dass er sich nicht angreifbar macht.

Besonders gut gelungen fand ich die Umsetzung im Buch, dass es Rückblicke zu dem erschossenen jungen Mann, Hendrik, gegeben hat, so dass man ein Stück weiter besser dessen „Entwicklung“ verstehen kann.

Man Dank gilt Tim Pieper für diesen perfekten Krimi um die Fortsetzung und Weiterentwicklung der  Familie Sanftleben. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Danke auch nochmal für die tolle Widmung in meinem Rezensionsexemplar.

Daten:
Autor: Tim Pieper
Titel: Kalte Havel
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Emons Verlag (Oktober 2016)
ISBN-13: 978-3740800017

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