Auf diesem Blog dreht es sich rund um Bücher, Rezensionen, Buchvorstellungen, Interviews und das Kochen von leckeren Speisen aus Topf und Pfanne.

Sebastian Fitzek live in Leipzig

Markus war am 07.11.2022, gemeinsam mit meiner Kollegin Susan und deren Partner bei einer Lesung von Sebastian Fitzek im Haus Auensee in Leipzig. Seine Gedanken zu dem Event teilt er heute mit uns und ich bin schon gespannt, wann er zu dem vorgestellten Buch greifen wird, um es zu lesen.

Eine Lesung, bei der die günstigste Sitzplatz Kategorie 25€ kostet? Da muss aber etwas geboten werden. Gut, Sebastian Fitzek ist einer der bekanntesten und meiner Meinung nach besten deutschsprachigen Thrillerautoren, aber hier ist die Erwartungshaltung aufgrund des Preises recht hoch.

Dass Sebastian Fitzek inzwischen auch Erfahrung als Moderator gesammelt hat und, wenn er abseits des Schreibens etwas macht, er sich in neue Herausforderungen reinkniet, gibt Hoffnung.

Doch der Reihe nach.

Mimik, der neuste Psychothriller des Autors dreht sich um die Mimik-Resonanz-Expertin Hannah Herbst. Sie kann die Mikroexpressionen – flüchtige, unkontrollierbare Mimik-Ausbrüche – anderer Menschen lesen. Doch sie findet sich, ohne Gedächtnis in einer Situation wieder, indem sie das Geständnis eines Mordes bewerten muss. Die Person, die sie lesen und analysieren muss ist sie selbst.

Neben einigen Abschnitten des Buches, welche der Autor mit verschiedenen Requisiten auf der Bühne gelesen hat, war die Veranstaltung mehr. Das lag zum einen an der Bühnentechnik, mehreren großen Monitoren, die die jeweilige Stimmung zu verstärken wussten, zum anderen an der Präsentation und dem Kontext. Denn Fitzek hatte das lebende Vorbild von Hannah Herbst dabei, den Mimik- und Körpersprache-Experte Dirk Eilert. Er ist nicht nur fachlicher Berater des Autors, sondern auch sein Freund.

Der Experte gab einen Einblick in seine Arbeit, erläuterte einige Techniken der Analyse, erzählte von Erlebnissen aus seinem Berufsalltag und unterstützte Fitzek bei seiner Live Vorführung. Denn es war ja mehr als eine Lesung. Mit diversen Kameras wurde das Publikum beobachtet, ihre Reaktionen auf bestimme Ereignisse, ihre Körpersprache und eben ihre Mimik.

Das Ganze war eine interessante Erfahrung und das Thema ist durchaus sehr verlockend. Der Unterhaltungswert war schon gegeben, wenngleich auch nicht herausragend, da durch die mäßige Akustik auf der Tribüne einiges der Atmosphäre verpuffte. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und am Ende stellte sich die Fragen: Wie fand ich es? Würde ich es nochmal machen? Würde ich es anderen interessierten empfehlen?

Nun stehe ich hier vor einem Dilemma. Für „normale“ Leser könnte es sowohl eine nette Abwechslung sein, aber auch eine unnötige Show. Für am Thema interessierte ist es ein kurzer Blick in die Materie, aber taucht nicht zu tief ein. Es weckt die Neugier auf das Buch, das ist klar.

Nun, ich lege mich fest: Es war eine besondere Erfahrung, die durchaus Luft auf mehr macht. Noch einmal müsste ich es nicht haben. Empfehlen würde ich es an Leute, die den Autor (also nicht nur seine Bücher) mögen und die das Thema reizt.

In welche Sitzplatzkategorie man sich dabei begibt hat dabei, soviel sei verraten, nicht nur Einfluss

auf die Akustik.

Meine Bewertung, vor allem angesichts des Preises, 3,5/5.

Did you like this? Share it:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*