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Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht

Wir waren zwei Tage vor dem Jahreswechsel im Kino und haben uns gemeinsam mit Markus seinem Papa und seinem Cousin den neuen Star Wars angeschaut. Und das hier ist die Meinung von Markus dazu 🙂 Ich stimme ihm in allen Punkten eigentlich soweit zu und hab nur noch ein Bild meines ganz persönlichen Lieblingsdarstellers in den Text eingefügt.

Lang erwartet, ja ersehnt – die Fortsetzung von Star Wars!

Nachdem 1999 der erste von drei „Prequel“-Teilen der ursprünglichen Star Wars Filme (1977, 1980 und 1983) erschien, geht es nun in den Handlungsstrang nach der Episode 6 (1983) und zwar circa 30 Jahre.

Das Imperium ist in diverse Splittergruppen zerfallen, die stärkste unter ihnen die „Erste Ordnung“. Diese hat Sturmtruppen, Tie-Fighter und Sternenzerstörer aus Altbestand übernommen und kämpfen weiterhin gegen die Rebellen, die die Republik rudimentär wiederhergestellt haben.

Die Handlung startet, wie man es aus mehreren Episoden kennt, auf einem Wüstenplaneten. Diesmal ist es aber Jakku und nicht Tatooine, der Heimatplanet der Familie Skywalker. Eine desertierte Sturmtruppe, eine Schrottsammlerin und ein Pilot des Widerstandes, nebst einem putzigen kleinen Droiden namens BB-8, einer Karte und dem neuen Antihelden Kylo Ren bestimmen die neue Szenerie.

Stück für Stück erklärt sich, worum es geht und es kommt zu immer mehr Wiedersehen. Zuerst mit dem Millennium Falken, dann mit Han Solo und Chewbacca.

Und darum geht es: Luke Skywalker hat versucht, nach der Schlacht um Endor einen neuen Jedi-Orden aufzubauen. Auch dessen Neffe, Sohn von Han und Leia, Ben Solo gehört dazu – doch er schließt sich der Dunklen Seite an und so geht Luke ins Exil und bleibt seither verschwunden. Die Karte, die der kleine Droide bei sich trägt, soll dessen Aufenthaltsort klären.

Die Erste Ordnung hat inzwischen eine neue Superwaffe in Stellung gebracht, die ganze Planetensysteme bedroht. Die Starkiller Base ist somit Hauptziel des Widerstands und alte wie neue Protagonisten machen sich an deren Zerstörung.

Nach über 2 Stunden Film fällt mein Urteil sehr gespalten aus. Einerseits: Juhu, ein neuer Star Wars Film! Andererseits: Warum zur Hölle musste es Disney sein?

Durch den Verkauf der Rechte an der Reihe durch George Lucas an Disney hat die Fangemeinde ja einiges erwartet – vor allem negatives. Mit der Verpflichtung von J. J. Abrams als Regisseur war ein Profi in Sachen bildgewaltiges Epos am Werk. An der optischen Umsetzung kann man daher nicht meckern. Die Auswahl der Schauspieler ist in meinen Augen auch sehr gelungen – die jungen, authentischen Charaktere passen gut ins Bild des Neuanfangs.

Leider – und das ist nun mal der Hauptpunkt – sind Story und Dialoge echt schlecht. Nicht per se, aber wenn man Star Wars kennt (und ich habe jeden der drei Original Filme wohl ein Dutzend Mal gesehen), so kommt einem das ganze wie ein Dauer-Déjà-Vu vor. Vieles wirkt billig kopiert, kaum neue Ideen und dazu noch völlig haarsträubende Details zeichnen sich ab. Die Geschichte ist völlig vorhersehbar, geht keinerlei Risiko ein und ist daher in Summe langweilig. So wie ich es weiß gab es mit den Büchern – z.B. denen von Timothy Zahn, Kevin J. Anderson & Rebeca Moesta, usw. – eine ganz andere Geschichte zu erzählen. Von dieser Erzähllinie weicht der Film komplett ab.

Im Versuch nichts falsch zu machen, wurde am Ende nichts wirklich richtig gemacht.

So fragt man sich als in der Thematik Vertrauter:

Warum kann der mit der Macht nicht vertraute Finn im Lichtschwertduell dem zumindest teilweise in der Macht ausgebildeten Kylo Ren so Filmplakat_Star Wars 8_Droidenlange die Stirn bieten? Überlegenheit der dunklen Seite? Fehlanzeige.

Wie kann erneut, ohne allzu große Hürden, eine noch größere, noch gefährlichere Raumstation von einigen wenigen Leuten zerstört werden?

Nach zwei Stunden Film hatte ich das Gefühl um eine tolle Fortsetzung gebracht worden zu sein. Wäre es nicht die Fortsetzung einer der größten Filmreihen aller Zeiten, wäre es ein durchaus guter Film – aber auch nicht mehr.

Zieht man die Fußstapfen in Betracht, in die dieser Film getreten ist, kann man das Ergebnis nur irgendwo zwischen Parodie und netter Versuch für 200 Mio. US-Dollar einordnen.

Fassen wir zusammen:

Auf der Haben-Seite – Neue Schauspieler für wirklich interessante Charaktere. Ein brillierender Harrison Ford. Es gibt viel Entwicklungspotential. Die lang ersehnte Antwort auf die Frage: Wie geht es weiter? Großartige Filmmusik, ebenso grandiose Effekte, visuelle Darstellung auf allerhöchstem Niveau.

Auf der anderen Seite – langweilige, vorhersehbare Story ohne Mut und neue Einfälle, aber mit ganz viel „das habe ich doch schon mal gesehen“ – Schlacht im Schnee, Schlacht im All, Massaker auf Wüstenplanet und und und. Teils haarsträubende Dialoge mit künstlichem Witz (ich habe nur einmal wirklich laut gelacht: Han Solo zu Chewbacca „Ach dir ist kalt“). Es fehlt einfach die erzählerische Genialität von George Lucas.

Mein Fazit fällt mir dennoch schwer. So enttäuscht ich vom Film als Teil der Saga bin, so solide ist er als Einzelfilm. Daher schwankt meine Bewertung zwischen 2/5 und 4/5 – schließlich, nach einigem Feilschen lasse ich mich auf ein wenigstens mathematisch korrektes 3/5 ein.

Ich werde mir auch die beiden folgenden Episoden anschauen – aber ich werde mir genau überlegen, ob ich dafür ins Kino gehe. Man wird ja nicht gern enttäuscht.

PS: Mit der FSK 12 gehe ich hier mit, ist für mich angebracht.

Daten:
Laufzeit: 135 min.
Regie: J. J. Abrams
Genre: Science Fiction, Action
Musik: John William
Drehbuch: George Lucas
Hauptdarsteller: Daisy Ridley (Rey), John Boyega (Finn), Harrison Ford (Han Solo), Carrie Fisher (Leia Organa), Adam Driver (Kylo Ren)

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4 thoughts on “Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht

  1. Ich war auch leicht enttäuscht, weil sich erst am Ende ein neuer Handlungsstrang aufgemacht wurde. Anfangs war ich sehr durcheinander, weil vieles für mich nur“dahin geklatscht“ wirkte. Nur das ENde hat mich dann gepackt und ich möchte nur zu gerne wissen, wie es weiter geht

  2. Kann nur zustimmen. Hab keine der vorherigen filme wirklich gesehen (nur ne 9 min zusammenfassung), jedoch habe ich trotzdem gedacht alles schon zu kennen: han solo duest mit mini team zum todesstern 3, schaltet die _einzige_ Anlage aus, die die sonne im planeten haelt (Backupsystem? Bewachung? Patroullien? Alles fehlanzeige) und das ding explodiert. Zudem ein Hausmeister-Trooper der noch nie jmd getoetet hat aber ploetzlich mit nem Lichtschwert umgehen kann. Dazu noch Boesewichte die ihre opfer nicht richtig toeten arghh.da knirschen mirdie zaehne. Naja das erlebnis als 4Dfilm mit bewegenden stuehlen und die bildgewalt haben wenigstens einen teil wettgemacht

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