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Fast & Furious 9

Es war 2001, ich war noch Schüler und in den Herbstferien erschien „The Fast and the Furious“ im Kino. Wir waren zur Vorpremiere des Films und total begeistert. Als damals noch nicht ganz 17-Jähriger Bengel war das ganz großes Kino. Illegale Straßenrennen, getunte japanische Sportwagen – der Film war eine Offenbarung.

20 Jahre später, mit Verspätung aufgrund von Corona, erscheint der mittlerweile 9. Teil der Filmreihe im Kino. Noch im selben Jahr ist er für unter 5€ beim Streamingdienst Amazon Prime ausleihbar – so haben wir ihn gesehen.

Wie im ersten Teil, dreht sich die Handlung um Dominic Toretto, gespielt von Vin Diesel. Wieder mit dabei sind seine Freundin Letty und seine Schwester Mia aus dem 1. Teil; Roman und Tej aus dem zweiten Teil (2 Fast 2 Furious); Han, Sean und weitere aus dem dritten Teil (Tokyo Drift); sowie zig andere bekannte Schauspieler aus dem Franchise.

Rückblenden ins Jahr 1989 zeigen Jack Toretto, der als Rennfahrer einen tödlichen Unfall hat – bekannt aus dem 1. Teil. Dominics kleiner Bruder Jakob, der ebenso als Mechaniker am Auto arbeitet, wird teilweise für den Unfall verantwortlich gemacht. In einem Straßenrennen der Brüder gewinnt Dom und sein Bruder muss daraufhin für immer verschwinden.

In der Jetztzeit werden Dom und seine Crew vom Agenten Mr. Nobody – aus ich weiß nicht mehr welchem Teil – um Hilfe gebeten und machen sich auf den Weg nach Zentralamerika.

Weitere Handlungsorte: Tokyo, eine verlassene Raketenbasis am kaspischen Meer, London, Edinburgh, Tiflis, Köln und sogar das Weltall.

Überall gibt es Explosionen, Blechschäden und jede Menge Spezialeffekte. Eine Prise Humor, Bezüge auf die vorherigen Filme en masse, ultrastarke Magnete, hübsche Mädels, böse Antagonisten … soweit so bekannt. Das bestehende Konzept wird zum wiederholten Male neu aufgegriffen und neu Verwurstet. Ist das gelungen? Wie man es nimmt. Der X-te Aufguss des immer gleichen Themas wird langsam langweilig. Die Drehbuchautoren haben wohl bei ein, zwei Bier Zuviel zusammengesessen und sich gefragt „Und wo haben wir noch keine völlig übertriebene Actionszene, mit der Physik widersprechenden Effekten, gedreht? – Richtig, im Weltraum!“.

Dieser Film ist ein schwacher Abklatsch des bereits dagewesenen, so wie schon die letzten Teile.

Story – aus den Fingern gesogen, bei anderen Agentenfilmen geklaut und wild zusammengewürfelt.

Action – viel zu viel und ins absolut unglaubwürdige gesteigert. Und das ist eine Kunst, bei den grotesken Szenen vergangener Filme.

Pro- und Antagonisten – Flach wie ein Sportwagen nach der Schrottpresse und das ist eine sehr vorsichtige Formulierung.

Schauspieler – viele, sehr viele bekannte und neue Gesichter mit wenigen Minuten Spielzeit, Charakterentwicklung, Tiefgang: Ja wie denn?

Logiklücken – reichlich, riesig, filmübergreifend, abstrus!

Optik – bombastisch, das muss man dem Film schon lassen. Kopf abschalten und berieseln lassen geht wunderbar.

Mein Fazit: Wer einen weiteren Film im Stile der letzten zig Teile sucht – hier bitte! Wer etwas wirklich Neues, etwas Außergewöhnliches sucht, ein bisschen Ahnung von Physik hat, gutes Schauspiel oder etwas auch nur ein bisschen tiefgreifendes sucht – hier gibt’s nichts zu sehen, bitte weitergehen.

Hier wartet ein waschechter Trash-Action-Reminiszenz-Film ohne Anspruch.

Mit viel Augen zudrücken und für 5€ sind es gerade einmal 1,5 von 5 Sternen. Das hätte ich mir 2001 nicht träumen lassen – ach damals…

Daten:
Titel: Fast & Furious 9
Laufzeit: 143 Minuten
FSK: ab 12
Regie: Justin Lin
Genre: Action
Drehbuchautor: u.a. Justin Lin
Hauptdarsteller: Vin Diesel (Rolle: Dominic Toretto), Michelle Rodriguez (Rolle: Letty „Ortiz“ Toretto), Jordana Brewster (Rolle: Mia), Tyrese Gibson (Rolle: Roman Pearce), Ludacris (Rolle: Tej Parker), Nathalie Emmanuel (Rolle: Ramsey), Charlize Theron (Rolle: Cipher), John Cena (Rolle: Jakob Toretto)

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